Alling:Breiteres Bett, höheres Ufer

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Alling diskutiert über Maßnahmen zum Hochwasserschutz

Von Manfred Amann, Alling

Wenn der Starzelbach, der im Bernrieder Wald auf dem Gemeindegebiet von Schöngeising aus mehreren Quellbächen entsteht, bei Starkregen die zufließenden Wassermassen nicht mehr abtransportieren kann, kommt es in den Anliegergemeinden zu Überflutungen unterschiedlichen Ausmaßes. Alling, Eichenau, die Stadt Olching, wo der Bach im Ortsteil Esting dann seine Wassermassen in die Amper ergießt, und der Amperverband wollen daher koordiniert Maßnahmen gegen Überschwemmungen treffen, um Schäden in den Ortsbereichen möglichst gering zu halten. Dazu wurde im April die Münchner Siwa-Plan Ingenieurgesellschaft mbH beauftragt, eine zusammenfassende, übergreifende Hochwasser-Schutzkonzeption zu erstellen, die sowohl die jeweilige Bebauung, die zurückliegenden heftigen Niederschläge als auch die Auswirkungen auf das Grundwasser berücksichtigt. Eingebunden wurden auch die Gemeinden Gilching und Emmering.

Ein erstes Prüfungsergebnis hat Bauamtsleiter Mathias Kral nun dem Gemeinderat für den Allinger Bereich vorgestellt. Die Gemeinde nimmt danach erwartungsgemäß eine Schlüsselstellung ein, denn je mehr Wasser schon in Alling in den Starzelbach läuft, desto höher ist erfahrungsgemäß die Wahrscheinlichkeit, dass in den bachabwärts liegenden Orten das Wasser überläuft und Keller überflutet werden. Einen natürlichen Rückhalt könnte eine Senke im Allinger Moos bilden, wenn man Schleusen oder ein Wehr öffnen könnte, sobald der Starzelbach randvoll zu laufen droht. Da die Flächen zumindest teilweise bewirtschaftet sind und nicht der Gemeinde gehören, müsste laut Bürgermeister Frederik Röder jedoch eine Ausgleichsreglung für die Landwirte geschaffen werden.

Auch die Nachbargemeinde Gilching könnte mit einem Rückhaltebecken für den Russengraben helfen, der in Alling in den Starzelbach mündet. Außerdem könnte oberhalb der Römerstraße ebenfalls für einen natürlichen Rückhalt gesorgt werden. Eine kritische Stelle befindet sich in Alling am engen Durchlass am Graben 2 vor dem "Krautgarten". Hier könnte man den Querschnitt vergrößern und gegebenenfalls das Bachbett räumen. Die Brücke "An der Schwemme", eine weitere kritische Stelle, wurde vor wenigen Wochen mit einem deutlich größeren Durchlauf bereits erneuert. Im Ortsbereich schlagen die Ingenieure vor, das Bachbett zu erweitern und die Ufer zu erhöhen.

Ersteres dürfte laut Röder an der am Bach entlang verlaufenden Staatsstraße und an den Bauten in Ufernähe scheitern. Das von der Staatsstraße 2069 abfließende Regenwasser sollte durch eigene Gräben oder Abläufe in den Starzelbach geleitet werden. Um das Baugebiet Nußfeld zu schützen, wird geraten, einen Wall aufzuschütten und die Wege bei Bedarf mit mobilem Wasserschutz zu schließen. Außerhalb des Ortes könnte bei der Unteren Mühle ein zusätzliches Wehr gebaut werden, um das Wasser in Fließrichtung links in einen Feld ableiten zu können. Auch hier wären Regelungen zu treffen, um den Grundeigentümern Schäden ersetzen zu können. Um den Zulauf vom Birkenmoosgraben zu drosseln, regt das Ingenieurbüro an, in Biburg das Regenrückhaltebecken zu nutzen und auszubauen. Im Allinger Gemeinderat ist man sich einig, nicht alle Vorschläge gleichzeitig umsetzen zu können. Daher soll laut Gemeindechef Röder in einer der nächsten Sitzungen eine Prioritätenliste erarbeitet werden.

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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