Alles steht still:Gröbenzell ohne Strom

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Zum vierten Mal in diesem Jahr gehen am Dienstag die Lichter aus

Von Stefan Salger

Aus noch ungeklärter Ursache ist die Stromversorgung von Gröbenzell am Dienstagnachmittag für mehr als eine Stunde unterbrochen. (Foto: Günther Reger)

Am Dienstagnachmittag sind in Gröbenzell buchstäblich alle Lichter ausgegangen. Um kurz nach 16 Uhr kam es zu einem flächendeckenden Stromausfall sowohl südlich als auch nördlich der Bahnstrecke. Erst nach mehr als einer Stunde schalteten sich Ampeln, Kühlschränke, Heizungs- sowie Telefonanlagen, aber auch wichtige medizinische Geräte wie Beatmungsapparate wieder ein. Es ist bereits der vierte Stromausfall im laufenden Jahr. Viele Gröbenzeller sind deshalb sauer. So auch Claus Sommer, der auch dieses Mal wieder vergeblich nach einem Ansprechpartner suchte, von dem er sich Angaben über Ursache und Dauer des Blackouts erhofft hatte. "Der Strom war einfach weg. Das war's", berichtete er am Abend, nachdem auch sein Mobiltelefon in der Zeit bis 17.20 Uhr nur sporadisch Kontakt zu einem Funknetz aufbauen konnte. Anrufe bei Gemeinde und Landratsamt waren zuvor ergebnislos verlaufen, entweder die Behörden wussten noch nichts von dem Stromausfall oder sie waren schlicht ratlos. Vergeblich wandte sich Sommer auch an die Polizei - ebenso wie offenbar 120 Anrufer zuvor.

Unter der Servicenummer der in Eichenau ansässigen Komm-Energie-Zentrale, von der aus insgesamt etwa 28 000 Kunden in Gröbenzell, Puchheim und Eichenau mit Strom versorgt werden, war am Abend lediglich ein Anrufbeantworter zu erreichen. "Unsere Techniker sind bereits unterwegs", hieß es lapidar. Es ist ein ähnliches Bild wie bei den bisherigen Stromausfällen, zu denen es im Gegensatz zum Dienstag aber meistens in den weniger problematischen Nachtstunden gekommen war. Die Komm-Energie hatte als Ursachen meist Netzüberlastungen oder Bauarbeiten sowie Unwetter genannt. Gröbenzells Bürgermeister Dieter Rubenbauer, selbst Aufsichtsratsvorsitzender der Komm-Energie, hatte einen Stromausfall, den Komm-Energie-Chef Alois Kramer später auf Bauarbeiten zurückführte, noch als wenig besorgniserregend abgetan. Auch damals hatte es Klagen von Kunden gegeben, die sich im Stich gelassen und schlecht informiert fühlten.

Insgesamt verlief der Stromausfall am Dienstagnachmittag offenbar glimpflich. Durch die mitten im Berufsverkehr abschaltenden Ampeln kam es zwar zu teils chaotischen Zuständen an den großen Kreuzungen und langen Staus. Unfälle seien aber nicht gemeldet worden, so eine Sprecherin am Abend.

© SZ vom 09.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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