Zackige Märsche und Filmmusik:Gigantisch und fantastisch

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Die Freisinger Stadtkapelle begeistert mit ihrem Jubiläumskonzert das Publikum in der Luitpoldhalle. Dirigent Jürgen Wüst imitiert bei den Zugaben Freddie Mercury und Udo Jürgens

Von Peter Becker, Freising

Passender hätte das Jugendblasorchester den Jubiläumsabend zu Ehren der Freisinger Stadtkapelle nicht eröffnen können. Zum lauen Sommerabend passte die Komposition "Summertime" von George Gershwin ausgezeichnet. Obwohl dieses Stück ursprünglich gar nicht vorgesehen war. Dies stellte die erste Überraschung des Konzerts dar. Zudem hatten trotz der Konkurrenz von bestem Grillwetter und Fußball-Weltmeisterschaft viele Zuhörer den Weg in die Luitpoldhalle gefunden. Die war so gut wie ausverkauft.

Wer denn mitmachen wollte, dem verordnete das Jugendblasorchester bei dem Disco-Feger aus den Siebzigerjahren, "YMCA" von den Village People, ein wenig Aerobic-Training. Die Zuhörer sollten die Buchstaben des Titels mit den Händen nachbilden. Dann betraten die eigentlichen Stars des Abends das Podium: die 60 Musiker der Stadtkapelle.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hatte in seiner kurzen Ansprache schon geahnt, dass die Zuhörer "ein gigantisches, fantastisches Jubiläumskonzert" zu hören bekommen würden. So war es denn auch. Zackige Märsche wie "Salemonia" oder rasante Polkas wie die "Musikantenplauschpolka" dominierten den ersten Teil des Konzerts. Der Marsch "Alte Kameraden", präsentiert in frischem Swing-Arrangement, konnte als Hommage an die vier verbliebenen Musiker der Gründungsbesetzung der Stadtkapelle verstanden werden. Stephanie Schebler hatte viel Applaus und Bravo-Rufe für ihre Version von "You raise me up" erhalten. Beim ersten Zuhörer-Voting mit dem "Applausometer", die nächste Überraschung, entschied sich das Publikum mit 108,8 Dezibel für den "Florentiner Marsch". Alternative wäre die Polka "Von Freund zu Freund" gewesen.

Der zweite Teil bestand aus Filmmusik-Medleys: James Bond, Kompositionen von Charlie Chaplin und "Caravans" von Mike Batt. Beim zweiten Voting entschied sich das Publikum für ein Medley von Hits der Rockband "Queen". Dazu gab Wüst, bekleidet mit Zylinder, Muskelshirt und schwarzer Lederhose den Sänger Freddie Mercury. Und weils so schön war an diesem Abend, streifte sich Dirigent Jürgen Wüst anschließend einen Bademantel über und dirigierte als Udo Jürgens ein Medley aus dessen Hits. Das Publikum belohnte den Auftritt der Stadtkapelle mit tosendem stehendem Applaus.

© SZ vom 18.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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