Die Kinder sind noch klein und in wenigen Tagen beginnen die Sommerferien: Damit stehen berufstätige Eltern oft vor einem Problem. Zwar sind viele dank der reichlichen Ferienangebote der kommunalen Jugendarbeit bestens vorbereitet: Ein Zeltlager für die Kinder hier, ein Workshop da, dann zwei Wochen Familienurlaub. Noch ein Workshop und eine Woche bleiben bei die Kinder ja auch noch bei der Oma - und der sechswöchige Organisationsmarathon ist gestemmt.
Für die Eltern der ganz Kleinen ist die Sache etwas komplizierter. Denn für sie gibt keine altersgerechten Ferienangebote. Zudem entfallen die Betreuungsangebote. So gibt es unter der Rubrik "Für die Jüngsten" im Ferienprogramm der Stadt Freising lediglich Angebote für Sechs- bis Siebenjährige. Zugleich bleiben sämtliche Kindertagesstätten der Stadt den August über geschlossen. Allerdings ist in einem Kindergarten der Stadt Freising in der ersten und vierten Augustwoche eine Notgruppe eingerichtet. Für diese mussten Eltern ihre Kinder jedoch bereits im Frühjahr anmelden. Welcher Kindergarten die Notgruppe anbietet, dürfe sie nicht sagen, sagt eine Mitarbeiterin der Stadt, die selbst nicht genannt werden will: "Sonst melden sich da Eltern, um noch einen Platz zu bekommen." Im Notfall könnten sich Eltern aber an die zuständigen Ansprechpartner in ihrem Kindergarten wenden.
"Für so eine lange Zeit brauchen Eltern unbedingt soziale Netzwerke", sagt Marion Stenglein, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit in Freising. "Man muss schon sehr kreativ sein. Allerdings haben auch viele Familien noch Großeltern in der Hinterhand, die einspringen können, weil sie fit genug sind." Doch dieses Glück hat nicht jeder. "Grundsätzlich sind die Kinderbetreuungszeiten noch ausbaufähig und sollten sich an der Wirklichkeit orientieren. Das betrifft auch die Sommerferien", sagt Marion Stenglein. Sie beobachtet zudem, dass es immer mehr Frauen gebe, die schon nach kurzer Elternzeit in den Beruf zurückkehrten. Die Zahl der Berufstätigen mit Kleinkindern wachse also.
Eltern älterer Kindern, die sich noch nicht um ein Ferienprogramm gekümmert haben, lassen vielleicht die Worte von Susanne Wilpernig aufatmen. "Wir haben noch einige Plätze frei", sagt die Mitarbeiterin der Freisinger Stadtjugendpflege. "Es lohnt sich auf jeden Fall anzurufen, denn wir nehmen Anmeldungen bis zum Werktag vor dem jeweiligen Veranstaltungsbeginn entgegen." Das Zeltlager im Naturgarten Schönegge bei Nandlstadt sei zwar quasi ausgebucht. Dadurch solle sich niemand entmutigen lassen.
Das Programm reiche vom Pralinen-Workshop und dem Besuch des Huberhofs (für beide Angebote gibt es keine Plätze mehr) über "Ferien im Wald" und "Ferien in der Gärtnerei" bis hin zu Spielaktionen im Tollhaus und im Sebaldhaus, sagt Wilpernig. Der Besuch des Abenteuerspielplatzes am Sebaldhaus sei allerdings erst für Kinder ab acht Jahren vorgesehen. "Insgesamt stehen die Chancen gut, noch irgendwo mitmachen zu können", sagt Wilpernig.
Auch das Freisinger Landratsamt meldet noch freie Plätze für seine "Ferienfreizeiten im Bayerischen Wald" für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. "Die Anmeldung ist zwar schon vorbei. Aber wir haben noch ein paar Plätze frei, die wir vergeben können", sagt Marcus Gebert vom Kinder- und Jugendzentrum Neufahrn. Dessen Ferienprogramm ist aber nur für die Altersklassen von acht bis 18 Jahren konzipiert.
Anmeldungen bei der Stadtjugendpflege Freising sind montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr möglich (Telefon 08161/231870). Ansprechpartner für die Ferienfreizeiten des Landratsamtes ist Wolfgang Kopf (Telefon 08161/600227). Das Kinder- und Jugendzentrum Neufahrn ist unter der Telefonnummer 08165/4019 erreichbar.