Vorsicht geboten:Kritische Situation

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Beliebt - aber nicht ganz ungefährlich: Die Sonnwendfeuer, die an diesem Wochenende wieder überall entzündet werden. (Foto: Renate Schmidt)

Im Landkreis herrscht erhöhte Waldbrandgefahr

Von Marlene Krusemark, Freising

Der deutsche Wetterdienst hat diese Woche für Teile Bayerns und im Südosten Brandenburgs die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 ausgerufen. In weiten Teilen Deutschlands, vor allem im Süden, gilt darüber hinaus bereits Stufe 4. Claus Niewierra von den Bayerischen Staatsforsten in Freising sagt: "Die Gefahrensituation in Freisinger Wäldern ist nicht anders als in ganz Süddeutschland - sehr kritisch."

Es gebe im Jahr erfahrungsgemäß zwei Phasen, in denen die Gefahr auf Waldbrand besonders hoch ist. Das sei einmal im Frühjahr, weil in dem Zeitraum das Gras oft noch vom Winter trocken ist. "Die zweite Phase ist natürlich jetzt im Sommer, wo es wirklich heiß und knochentrocken ist und seit Tagen nicht richtig geregnet hat. Niewierra appelliert mit Nachdruck an alle Waldbesucher, vor allem in diesen Tagen auf keinen Fall ein offenes Feuer zu machen oder sich im Wald eine Zigarette anzuzünden. Der kleinste Zigarettenstummel könne heuer schon einen Brand auslösen und einige Hektar Wald vernichten. "Solche großflächigen Waldbrände aufgrund von Trockenheit kann es auch hier bei uns geben", sagt der Experte, "dafür braucht man nicht Bedingungen wie in Portugal".

Aufgrund eines Waldbrandes musste die Freisinger Feuerwehr in den letzten Tagen noch nicht ausrücken, sagt Kreisbrandrat Manfred Danner. In Alarmbereitschaft sei die Freiwillige Feuerwehr grundsätzlich aber immer. Bezüglich der aktuellen Gefahr habe er die Aufgabe an seine Kreisbrandmeister erteilt, sich mit den Landwirten kurzzuschließen, so Danner. Diese sollten jetzt genügend Löschwasservorräte vorhalten. "Die Gefahr ist groß, es gibt kaum Niederschlag - letzte Nacht waren es nicht mehr als fünf Liter. Das Gras ist dementsprechend trocken."

Donnerstagnachmittag habe ein verunglücktes Fahrzeug auf der A 92, das brannte, direkt den Grünstreifen mitentfacht, berichtet er. Besonders gefährlich sei unter solchen Bedingungen auch das Werfen von Zigarettenstummeln aus dem Autofenster. "Ein Problem ist, dass die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende dieses Wochenende traditionell mit eigenen Feuern begangen werden" sagt Manfred Danner: "Ich appelliere an den gesunden Menschenverstand, sich zu überlegen, wo man sein Feuer macht - auf keinen Fall neben einer trockenen Hecke."

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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