Verspäteter Start:Grollen und Grillen

Lesezeit: 1 min

Der kleine Leopold Riesch hatte beim Drachenfest in Attaching großen Spaß. Die Sonne ließ lange auf sich warten, das Gewitter hörte irgendwann auf. (Foto: Marco Einfeldt)

Gewitterschauer stört Familienfest der Startbahngegner

Von Johann Kirchberger, Freising

Als am Sonntag um 14 Uhr das Familienfest der Startbahngegner beginnen sollte, donnerte es über Attaching. Diesmal aber waren es nicht die Flugzeuge vom nahen Flughafen, diesmal war es ein Gewitter. Schwere Regentropfen klatschten auf die aufgebauten Tische und Bänke. Die Besucher suchten Schutz unter den Dächern der Partyzelte, Kuchen, Leberkäs, Grillwürstl und Informationsmaterial wurden so gut es geht in Sicherheit gebracht. Die gelben Ortsschilder der Umlandgemeinden standen im Regen - in einem Fußballtor. Ein einzelner Drachen tummelte sich unter den schwarzen Wolken und trotzte dem Wetter.

"In einer Viertelstunde ist alles vorbei, dann scheint wieder die Sonne", meinte einer. Eine optimistische Prognose, die nur zum Teil zutraf. Der Regen hörte tatsächlich auf, die Sonne aber ließ lange auf sich warten. Besucher kamen dann auch noch, nicht so viele, wie ursprünglich erwartet, aber Parkplätze rund um das Sportgelände waren dennoch nicht mehr zu bekommen. Schnell wurden Tische und Bänke getrocknet, die Kinder erfreuten sich an den Kunststücken eines Zauberers oder drehten ein paar Runden mit dem Karussell. Sogar die Hüpfburg wurde in Anspruch genommen, auch wenn es dort noch etwas feucht war. Bald war auch der einzelne Drachen am Himmel nicht mehr allein.

Der Bürgerverein informierte über seine Messergebnisse zur Feinststaubbelastung. Vor dem Regen habe man bei Südwind 30 000 Partikel pro Kubikzentimeter Luft gemessen, berichteten Reinhard Kendlbacher und Oswald Rottmann. Danach, als der Wind von Westen gekommen sei, habe die Belastung nur noch 1500 Partikel betragen. Auch prominente Besucher waren gekommen, um die Startbahngegner zu unterstützen. Allesamt von den Grünen. Katharina Schulze, Helga Stieglmeier und Christian Magerl aus dem Landtag waren da, Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig und die stellvertretende Landrätin Barbara Prügl. Anders als am Flughafen gab es zwar nichts zu feiern, aber viel zu bereden, und das Donnergrollen am Himmel kam jetzt auch wieder von den Flugzeugen, so wie es die Attachinger seit 25 Jahren gewohnt sind.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: