Verein Prop:Kampf dem Drogentod

Lesezeit: 1 min

Freisinger Suchtberatungsstelle warnt auch vor "Legal Highs"

Von Frieda Hilz, Freising

Die Freisinger Suchtberatungsstelle Prop erinnert am offiziellen "Drogentotengedenktag", der an diesem Donnerstag, 21. Juli, begangen wird, an all diejenigen, die durch den Konsum von Drogen ums Leben gekommen sind. Die Suchtberater nehmen das Datum außerdem zum Anlass, ihren Appell zu erneuern, bei Abhängigkeit eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen.

Mit dem Slogan: "Zum Zahnarzt bei Zahnschmerzen, zum Suchtberater bei Abhängigkeit" will der Verein informieren, appellieren und somit den steigenden Zahlen an Drogentoten in Bayern entgegen wirken. Allein 2015 hatte Bayern doppelt so viele Drogentote wie Berlin zu beklagen. Waren die Zahlen von 2010 bis 2012 noch zurück gegangen, steigen sie seit 2013 wieder stetig, allein von 251 im Jahr 2014 auf 341 in 2015, das ist eine Steigerung um 25,1 Prozent innerhalb eines Jahres. Hauptursache für den Drogentod ist dabei nach wie vor eine Überdosierung von Opiaten, vor allem von Heroin, wie es in einer Mitteilung der Suchtberatungsstelle heißt.

Sogenannte "Legal Highs", meist Badesalze oder Kräutermischungen, seien ebenfalls eine häufige Todesursache. Denn der Zusatz "legal" suggeriere eine gewisse Harmlosigkeit, weshalb die Gefahr einer Überdosis sowie unkalkulierbare Wechselwirkungen häufig unterschätzt würden, warnen die Suchtberater. In Deutschland seien bereits mehrere Todesfälle und lebensbedrohliche Intoxikationen durch Legal-High-Drogen bekannt, wobei die Betroffenen mit akutem Kreislaufversagen bis hin zu Nierenversagen notfallmedizinisch behandelt werden mussten.

Dagegen kämpft die psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle Prop in Freising, Heiliggeistgasse 9, die mit rund 17 Mitarbeitern umfassend in den Bereichen Prävention, Suchtberatung und Suchttherapie informiert und aktiv ist. Der Verein stellt den Menschen in den Mittelpunkt und hat sich eine individuelle Begleitung eines jeden Patienten zum Ziel gesetzt.

Sie helfen suchtgefährdeten Jugendlichen mit verschiedenen Programmen, aber auch Firmen bei der betrieblichen Suchtprävention. In der Beratungsstelle finden Menschen in schweren Lebenslagen Ansprechpartner sowie kompetente Hilfe auf dem Weg zurück in ein suchtfreies Leben, wie Prop wirbt.

Prop e. V. bietet offene Sprechstunden mittwochs um 16 Uhr und freitags um 10 Uhr, die Betroffene und Angehörige ohne Anmeldung besuchen können, um sich Unterstützung, Information und Rat zu holen. Weitere Informationen finden sich im Internet: www.prop-ev.de.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: