Eisstadion Freising:Nur Durchschnitt

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Die Eiskunstläufer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das neue Freisinger Eisstadion insgesamt nicht. (Foto: Marco Einfeldt)

Die sechs Millionen Euro teure Freisinger Eishalle zieht weniger Besucher an als in den meisten Vorjahren.

Von Kerstin Vogel, Freising

In der ersten vollen Wintersaison hat die Stadt Freising in ihrer neuen Eishalle insgesamt 27 571 Besucher gezählt. Das ist lediglich "ein durchschnittlicher Andrang", wie Tiefbauamtsleiter Franz Piller am Montag bei einer Pressekonferenz im Rathaus einräumte.

Der Blick in die Statistik der vergangenen Jahre bestätigt das. Zwar waren in den Wintern 2012/13 und 2013/14 gut 2000 beziehungsweise um die 300 Besucher weniger gezählt worden. In nahezu allen Jahren davor aber lag die Zahl der Eislauffans deutlich höher, 2009/10 sogar einmal bei 36 775 - trotz des fehlenden Daches über der Eislauffläche in der Luitpoldanlage.

In der langjährigen Auseinandersetzung um den Bau des fast sechs Millionen Euro teuren Stadions war immer argumentiert worden, dass die Halle nicht nur für die Eishockeyabteilung des SEF, sondern auch für den Publikumslauf und die Schulen dringend erforderlich sei. Zumindest die Zahlen aus diesem Jahr bestätigen das nicht. Im Einzelnen kamen 8221 Erwachsene und 11 856 Kinder ins neue Stadion, wie Piller aufgeschlüsselt hat.

5092 Schülerinnen und Schüler nutzten die Eishalle außerdem für den Schulsport - doch auch diese Zahl liegt deutlich unter denen der Vorjahre; mit Ausnahme der Saison 2012/13. Hinzu kamen 956 Teilnehmer am Eistanz sowie 1446 Eisstockschützen.

Trotz dieser durchschnittlichen Zahlen sind die Einnahmen der Stadt mit dem neuen Eisstadion andererseits deutlich gestiegen, wie Piller weiter berichtete. Ohne die Einnahmen aus den Vermietungen, die noch nicht abgerechnet sind, beliefen sie sich auf 86 357 Euro, das ist fast doppelt so viel wie beispielsweise in den Wintern 2012/13 und 2013/14. Das bedeute allerdings nicht, das die Eishalle nun gewinnbringend betrieben werden könne, stellte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher klar: "Das mindert nur das Defizit."

Wie die Besucherzahlen in der Eishalle verbessert werden können, wird demnächst wohl der Kulturausschuss des Stadtrats beraten müssen. Piller: "Da gibt es mit Sicherheit Diskussionsbedarf." Denkbar wären beispielsweise längere Zeiten für den öffentlichen Eislauf, was wiederum den Eishockey-Spielern nicht gefallen dürfte. Derartiges sei jedoch "eine rein politische Entscheidung", betonte Piller. Man müsse erst einmal klären, woran es liege, ergänzte Eschenbacher, "vielleicht braucht es auch bessere Werbung oder ab und zu mal eine Veranstaltung", so der Oberbürgermeister.

© SZ vom 30.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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