Streik in Freising:Die Busse stehen

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Am Freitagmorgen sind die streikenden Busfahrer zu einer etwa einstündigen Kundgebung am Freisinger Bahnhofplatz zusammengekommen. (Foto: Marco Einfeldt)

Warnstreik führt im Berufsverkehr zu Behinderungen

Von Peter Buchholtz, Freising

Weil die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Busunternehmens Hadersdorfer zum Warnstreik aufgerufen hatte, säumten am Freitagmorgen viele Radler und Fußgänger die Freisinger Straßen. 20 der 35 für den Freisinger Stadtverkehr zuständigen Busfahrer waren dem Aufruf gefolgt, was laut Verdi-Streikleiter Franz Schütz zum "völligen Erliegen" des Stadtverkehrs führte. "Es war gut, dass wir frühzeitig informiert haben, damit die Bürger aufs Fahrrad oder Auto umsteigen konnten."

Die übrigen Kollegen steuerten in der Zeit des Warnstreiks von 4 Uhr morgens bis 10 Uhr hauptsächlich Schulbusse, bestätigt Alfred Hadersdorfer junior, Geschäftsführer von Hadersdorfer Reisen. Er könne die Situation und die Forderungen der Busfahrer durchaus nachvollziehen, sehe aber Handlungsbedarf vor allem auf Seiten der Politik. Den Umgang zwischen der Geschäftsführung und den Fahrern beurteilte Franz Schütz als "fair". "Das ist uns wichtig", sagt er.

Am Freitagmorgen kamen die Streikenden um 8 Uhr zu einer etwa einstündigen Kundgebung am Bahnhofplatz zusammen, bei der sie auch über den Verhandlungsverlauf und das weitere Vorgehen informiert wurden. Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Erhöhung der Stundenlöhne um einen Euro für ein Jahr sowie der Sonderzuwendungen um 250 Euro und die Anerkennung der Berufsjahre bei einem Firmenwechsel. Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer (LBO) lehnt dies ab.

In Freising sind laut Schütz in der nächsten Zeit keine Streiks geplant, in Bayern werden die Streiks aber fortgesetzt. Die Gewerkschaft sei grundsätzlich gesprächsbereit, die Angebote des LBO müssten aber attraktiv sein. Derzeit verdient ein Omnibusfahrer in Bayern 11,65 Euro pro Stunde, ab dem vierten Beschäftigungsjahr sind es 12,82 Euro. Für Schichtarbeit gibt es pro Stunde einen Euro zusätzlich.

© SZ vom 22.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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