Sprachrohr:Vermittler im Betrieb

Auszubildende wählen derzeit ihre U-25-Sprecher

Das Problem kennen vermutlich viele: Man würde seinem Chef gerne mal so richtig die Meinung sagen oder aber seine Wünsche und Vorstellungen vorbringen, die man als Azubi für die Arbeit im Betrieb vor Augen hat. Wäre da nicht die Angst, sich wegen solcher Situationen irgendwann ohne Job auf der Straße wiederzufinden. Denn der Chef sitzt nun mal am längeren Hebel. Aus diesem Grund trauen sich viele Auszubildende heutzutage auch nicht mehr, ihre Stimme gegen zu viele Überstunden, eine schlechte Ausbildung, oder Kommunikationsprobleme mit anderen Angestellten zu erheben. Um dem abzuhelfen, können die jungen Leute im Landkreis Freising noch bis zum 30. November ihre Stimme für die "Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV)" im Betrieb abgeben. Diese "U-25-Sprecher" funktionieren als vermittelndes Sprachrohr zwischen dem Azubi und seinem Chef, ohne dass durch die Forderungen ein spontaner Jobverlust droht. Einsteiger in die Berufswelt sollen sich so das nötige Gehör bei ihren Vorgesetzten verschaffen können.

Die Gewerkschaft IG Bau Oberbayern appelliert an lokale Firmen und Unternehmen, diese Wahlen "zugunsten der ausgleichenden Gerechtigkeit" für Berufsstarter zu unterstützen. Denn die Vertreter stehen auch für Verbesserungen innerhalb der Firma, wenn sie ihre Vorschläge und Meinungen anbringen können, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Im Oktober und November kann man die Vertreter wählen, möglich ist dies in allen Betrieben, in denen es mindestens fünf Azubis und einen Betriebsrat gibt. Mitarbeiter unter 18 Jahren sowie Azubis unter 25 Jahren sind berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Auf der Website www.jav-portal.de bekommt man weitere Informationen.

© SZ vom 27.10.2016 / siba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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