Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr:Frische Pfeifer

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Zwischen Mundstück und Mund muss ein kleiner Zwischenraum sein - nur eines der Geheimnisse, die einen guten Piccoloflöten-Spieler ausmachen. Michael Englbrecht, der Tambourmajor der Freisinger Feuerwehr, ist seit fast 30 Jahren dabei und sucht jetzt Pfeifer-Nachwuchs.

"Wenn man einfach nur hineinbläst, bringt man keinen Ton raus." So beschreibt der ehemalige Pfeiferausbilder und stellvertretende Tambourmajor des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Freising, Michael Englbrecht, die Startschwierigkeiten einer Pfeiferkarriere.

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Freising tritt am 5. November im Ayinger Brauereigasthof auf. (Foto: FRS)

Zwischen Mundstück und Mund muss nämlich ein kleiner Zwischenraum sein, damit man der Piccoloflöte einen schönen Klang entlocken kann. Der 42-jährige Englbrecht ist als Fachmann für IT-Kommunikation am Flughafen tätig und trat 1981 als 13-Jähriger dem 1963 gegründeten Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr bei. "Damals spielten wir noch ganz ohne Hilfestellung, nur durch Abschauen beim Vordermann. Ein paar Jahre später haben wir dann die Griffe aufgeschrieben", erzählt der Hohenbacherner von den Anfangsjahren seines Wirkens.

Vor seiner Pfeifertätigkeit hatte er in der Musikschule Akkordeon gespielt, doch als dieses kaputt war, schloss er sich zusammen mit seinem älteren Bruder - wie viele andere Jugendliche aus Hohenbachern in den 80-er Jahren - der Feuerwehrkapelle an. Besondere Höhepunkte seiner Laufbahn waren die alljährlichen Auftritte beim Wiesn-Festzug in der Tracht der Armbrustschützen vom Winzerer Fähndl. "Ich durfte nach dem Einzug ins Armbrustschützenzelt für eine halbe Stunde als Tambourmajor einspringen, das war schon ein tolles Erlebnis. Der Dirigierstab war aber ganz schön schwer", sagt Englbrecht.

Im Repertoire des Spielmannszuges für die zwei bis drei Auftritte im Jahr seien vor allem alte, traditionelle Märsche wie der Yorkshire-Marsch, nicht jedoch der Defiliermarsch, da dieser eine Blaskapelle erfordere. "Im Moment haben wir 47 Mitglieder, sind aber immer auf der Suche nach Nachwuchs, auch für unsere 20 Pfeifer. Im Jahr 2013 feiern wir das 150-jährige Bestehen unserer Feuerwehr, da wollen wir vorbereitet sein", berichtet Englbrecht. Er selbst betreue die Pfeifer nicht mehr, das hätten einige junge Damen übernommen, die eine musikpädagogische Ausbildung hätten. "Jetzt haben wir sogar Noten für unsere Stücke", witzelt Englbrecht. Zum Mitmachen sind keine musikalischen Vorkenntnisse erforderlich, es ist obendrein kostenlos und das Instrument sowie Teile der Tracht werden gestellt. Jeden Dienstag um 19 Uhr findet in der Hauptfeuerwache an der Dr.-von-Daller-Straße 7 eine Probe statt.

Wer den Spielmannszug einmal in Aktion erleben will, hat am Freitag, 5. November, um 18 Uhr in Aying die nächste Gelegenheit dazu. Dann treten die Freisinger zum 70. Geburtstag von Franz Inselkammer im Ayinger Brauereigasthof auf. Der Festwirt des Armbrustschützenzeltes freut sich bestimmt schon auf ein Ständchen.

© SZ vom 30.10.2010/piog - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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