Schulen im  Steinpark:Sehr kompakt und modern

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Der Entwurf des Münchner Büros Rudolph und Fuchs für die Steinpark-Schulen gefällt dem Preisgericht am besten. Die Kosten für das größte Hochbauprojekt in der Geschichte Freisings summieren sich auf 65 Millionen Euro

Von Eva Zimmerhof, Freising

Fünfgeschossig und kompakt stehen sie da: die neuen Steinpark-Schulen, die 1000 Schüler aufnehmen sollen. Aktuell noch als kleines Modell, doch als große Gewinner des Architekturwettbewerbs. Denn es ist das "größte Hochbauprojekt der Stadt, das es je gab", sagt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. Kostenpunkt: rund 65 Millionen Euro.

Die Gebäudeentwürfe werden derzeit im Dachgeschoss des ehemaligen Stabsgebäudes präsentiert. In dessen direkter Nachbarschaft soll der Komplex für die neue Grund- und Mittelschule entstehen. Für den Sieger entschied sich das Preisgericht einstimmig: Das Münchener Architekten-Duo Arnd Rudolph und Stefanie Fuchs hat den Entwurf in Kooperation mit Martin Werner von der Raum und Bau Planungsgesellschaft erarbeitet.

Der Siegerentwurf sieht einen Gebäudekomplex mit einem durchlaufenden zweigeschossigen Sockel vor, der durch seine versetzte Lage in zwei Bereiche - einer für die Grund-, der andere für die Mittelschule - unterteilt ist. Indem der eine Teil etwas nach hinten rückt, wirkt der Komplex in der Frontalansicht weniger massiv. Der Mittelschul-Trakt bekommt einen dreigeschossigen Aufbau und ist so insgesamt fünfgeschossig. Diese Höhen seien "für die Nachbarschaft verträglich" heißt es im Protokoll der Preisgerichtssitzung. Zudem entsprechen sie dem Steincenter und dem Wohnturm mit acht Stockwerken, der im Norden des Steinpark-Areals entstehen soll.

Optisch gänzlich anders ist der Entwurf der Rheinpark-R GmbH. Er kam jedoch nicht unter die ersten Vier. (Foto: Marco Einfeldt)

Bürgermeisterin Eva Bönig hatte im Vorfeld den Antrag gestellt, nicht eine, sondern gleich zwei Schulen auf das Gelände an der Weinmiller-Straße zu bauen. "Es war klar: Es geht, aber es wird knapp", so Bönig. "Darin lag bei der Planung die besondere Schwierigkeit", sagt Architekt Rudolph, der besonders auf die Kompaktheit der Gebäude stolz ist. Diese waren städtebaulich anzupassen - auch als Abschluss des Steinpark-Areals. Ein Höhenunterschied im Gelände von zwölf Meter war eine weitere Herausforderung für die Planer.

Zu beachten war außerdem die Gestaltung nach dem neuen pädagogischen Konzept der Cluster-Schule. "Wir haben dabei die Pädagogen zu Wort kommen lassen", sagt Volker Heid, der den Vorsitz des Preisgerichts inne hatte. "Hier gibt es nicht mehr den klassischen Gang, der zu den verschiedenen Klassenräumen führt." Durch große offene Räume, in denen es aber zugleich auch Rückzugsmöglichkeiten für die Einzelarbeit gibt, soll jeweils ein ganzer Jahrgang im Austausch stehen.

Der Siegerentwurf für die neuen Schulen besticht laut Jury durch seine Kompaktheit (im Hintergrund das Stabsgebäude). (Foto: Marco Einfeldt)

Der Siegerentwurf sieht neben einem großzügigen Freibereich mit begrünten Pausen- und Sportflächen eine Turnhalle mit Tribüne vor. Die Halle wird auch den Vereinen zur Verfügung stehen. Eine Mensa, eine Aula, der Ganztagesbereich und die Fachräume sind in den unteren Geschossen untergebracht und werden von den zwei Schulen gemeinsam genutzt.

Von 2022 an sollen die Schulen die Neustifter Kinder aufnehmen - die Sternschulen an der Eckerstraße hingegen werden abgerissen und laut Stadtbaumeisterin Barbara Schelle einer Wohnbebauung Platz machen. "Denkbar ist auch ein schönes Altenheim", so Schelle. Das alte Schulgebäude sei zwar schön, habe aber den Brandschutz betreffend erhebliche Mängel. Prämiert hat die Stadt die vier besten Entwürfe - alle vier werden im Vergabeverfahren beachtet. Allerdings sei der erste Platz dabei der klare Favorit, sagt OB Eschenbacher. Ein Aspekt bei der weiteren Betrachtung seien natürlich die Kosten. Ursprünglich war von 40 Millionen Euro Baukosten die Rede gewesen. Im Herbst 2016 gingen die Verantwortlichen von 60 Millionen Euro aus. Nun hat sich die Summe abermals erhöht. "Wir haben als Kommune ein gewisses Kostenbewusstsein", verspricht Bürgermeisterin Bönig.

Die Entwürfe sind noch bis Mittwoch, 22. März, von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr im Dachgeschoss des ehemaligen Stabsgebäudes an der Weinmiller-Straße öffentlich zugänglich (nicht barrierefrei). Bei Fragen sind Ansprechpartner vor Ort.

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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