Schnupperstunde mit Trainerin:Flieger auf dem Eis

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An den Händen sich haltend geht es beim Anfängerkurs leichter über das Eis. (Foto: Marco Einfeldt)

In der Laufschule des Vereins für Eiskunstlauf Freising lernen die Teilnehmer schnell, wie schön das Gleiten über die glatte Fläche sein kann und wagen sich bald an die ersten Figuren.

Von Paulina Schmidt, Freising

Die Kursteilnehmer schnüren sich die Schlittschuhe und laufen in Gedanken wahrscheinlich schon rückwärts über das Eis. Einige tragen nicht diese eleganten, weißen Schlittschuhe der Eiskunstläufer. Stattdessen sind ihre aus Plastik und sehen klobig aus. "Am Anfang ist es egal, welche Schlittschuhe man trägt, eigentlich braucht man nur die Freude am Eislaufen, um mitzumachen", sagt Annette Gaertner, eine der Verantwortlichen für die Laufschule des Vereins für Eiskunstlauf Freising.

Eiskunstlauf ist neu in Freising, eine kleine Gruppe begeisterter Eiskunstläufer gründete Anfang Oktober den Verein. Die Laufschule ist sozusagen eine Schnupperstunde. "Man soll sich hier erst mal kennenlernen", sagt Gaertner. Momentan habe der Verein noch keine Mitglieder, da er noch nicht eingetragen sei. "Aber es ist schon alles abgesprochen mit der Stadt", sagt sie. Einige Kursteilnehmer drehen inzwischen gekonnt ihre Runden auf dem Eis, "das Dahingleiten und die Schwerelosigkeit sind für mich das Schönste. Man erreicht Geschwindigkeit ohne große Anstrengung", schwärmt Gaertner. Andere Teilnehmer stolpern langsam über die Eisfläche und müssen sich erst mal an der Bande festhalten. Ihre letzte Fahrt liegt wohl schon ein paar Jahre zurück. Während Lenny Kravitz' Stimme aus dem Lautsprecher ertönt, fahren auch die letzten Teilnehmer langsam los und stehen wackelig auf den Kufen. Manche wissen offensichtlich nicht, wie man bremst, doch bei langsamem Tempo tut es auch die Bande. In der Mitte der Eisfläche trainiert ein Mädchen. Es trägt eine hautfarbene Strumpfhose, einen Rock, und eine Jacke mit Glitzersteinen auf dem Rücken. Bei der Kleinen sieht Eislaufen ganz leicht aus. Sie kann schon Kunststücke wie den sogenannten Flieger, bei dem man sich nach vorne beugt, die Arme zur Seite streckt und ein Bein nach hinten hält.

Die Trainerin Bianca Leitenberger stand das erste Mal mit drei Jahren auf Schlittschuhen und unterrichtet seit 16 Jahren. "Lasst euch nicht von meiner Tochter Marie verunsichern", warnt sie die Kursteilnehmer. Zuerst bringt sie ihnen bei, wie man ohne wild rudernde Arme fährt. Stattdessen solle man die Arme in die Hüfte stemmen. So soll das Eislaufen leichter fallen. Einige wirken ohne ausgestreckte Arme jedoch noch unsicherer.

Danach versammelt sich die Gruppe am Kreis in der Mitte der Eisfläche. "Jetzt trainieren wir das sogenannte Rollerfahren", kündigt Leitenberger an. Der innere Fuß bleibt auf der Kreislinie, der andere geht seitlich nach außen, drückt sich vom Eis ab, und gibt so Schwung. Bei der ersten Runde wirken alle noch unsicher, bereits bei der zweiten sieht das Ganze schon besser aus. Nach dem Rollerfahren stehen die Übungen Eierlauf, Storch, und Flieger auf dem Trainingsplan. "Wer das nicht machen will, der lässt es einfach weg. Man muss nicht gleich in der ersten Stunde alles hinkriegen", ermutigt Leitenberger. Die Trainingsgruppe hat offensichtlich Spaß, und die Teilnehmer bewegen sich schon viel sicherer auf dem Eis. Also wagen sie sich an den Flieger. Obwohl die Figur bei den wenigsten so toll aussieht wie bei der kleinen Marie und ein paar leichte Stürze dabei sind, gibt die Trainerin beeindruckt zu: "Ich bin wirklich erstaunt". Noch vor eineinhalb Stunden sah es nicht danach aus, dass am Ende des Kurses alle mit einem Bein in der Luft über das Eis gleiten, richtig bremsen und Kurven fahren können. In der Kabine stellen die Kursteilnehmerinnen fest, dass genau dies das Schöne an der Laufschule sei. Man verbessere sich schnell und konzentriere sich eineinhalb Stunden vollkommen auf die Übungen. "Und man trainiert automatisch den ganzen Körper", fügt Gaertner hinzu.

Am Freitag, 6. November, findet die zweite Stunde der Laufschule statt. Anmelden kann man sich per Telefon unter 01 70/2 42 92 69 oder per E-Mail an info@flipndress.de. Die Zeiten für Eiskunstlauf in Freising sind Freitags und Samstags von 13 bis 14.45 Uhr, sowie Sonntags von 11.45 bis 12.45 Uhr.

© SZ vom 03.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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