Schlüterhallen:Das Kino kann kommen

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Nach monatelangen Beratungen hat der Planungsausschuss der Stadt dem Bebauungsplan für die Erweiterung des Einkaufszentrums nun zugestimmt. Wenn alles gut geht, könnten 2016 die ersten Filme gezeigt werden

Von Kerstin Vogel

Um ein Fachmarktzentrum erweitert werden sollen die Schlüterhallen am südlichen Ortseingang von Freising. In einem der insgesamt vier neuen Gebäude muss der Investor dann auch ein Kino unterbringen. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Projekt "Kino für Freising" ist am Mittwoch einen großen Schritt vorangekommen. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat dem Bebauungsplan für die Erweiterung des Einkaufszentrums Schlüterhallen zugestimmt. Die Saller-Unternehmensgruppe aus Weimar will hier bekanntlich ein Fachmarktzentrum mit gut 24 0000 Quadratmetern Fläche bauen - und in einem der neuen Gebäude auch ein Kino unterbringen. Zustimmen muss an diesem Donnerstag noch der Stadtrat, doch das gilt als Formsache.

Die Saller-Unternehmensgruppe steht jedenfalls schon in den Startlöchern, wie der zuständige Projektleiter Jörg Junghanns sagt. Als nächstes werde jetzt der Bauantrag eingereicht und sobald auch dieser genehmigt sei, könne mit dem Bau begonnen werden. Darüber dürfte es allerdings Ende des Jahres , vielleicht sogar Anfang 2015 werden, schätzt Junghanns:"Solche Vorhaben dauern einfach." Schließlich stelle man da ja "nicht einfach irgendeinen Discounter hin". Wenn aber alles gut geht, könnten in dem neuen Kino Anfang 2016 die ersten Filme gezeigt werden, bestätigt der Projektleiter. Für die Freisinger bedeutet das wohl, dass sie noch gut zwei Jahre auf ein eigenes Kino in der Stadt verzichten müssen.

Mit dem "Camera" war das letzte Lichtspielhaus an der Stieglbräugasse im September2013 geschlossen worden. Dass die Unternehmer aus Weimar auf dem Schlütergelände quasi Ersatz schaffen, hat die Stadt über einen entsprechenden Vertrag abgesichert. Mindestens zehn Jahre lang muss das Lichtspielhaus betrieben werden - und es müssen wenigstens vier Säle sein.

Insgesamt gliedert sich das neue Sondergebiet "Einkaufszentrum mit Kino" in vier Gebäudekomplexe auf, in denen neben Einzelhandel und dem Kino auch gastronomische Betriebe und ein Fitnessstudio unterkommen sollen. Ganz unumstritten waren allerdings vor allem die neuen Flächen für den Einzelhandel hier am südlichen Ortseingang von Freising nicht. Unter anderem wendete sich bei der Auslegung des Bebauungsplanes auch die Handwerkskammer für München und Oberbayern noch einmal gegen das Projekt, weil man befürchtet, dass hier "in beträchtlichem Maße" Kaufkraft aus der Innenstadt abgezogen wird - vor allem, wenn die Schlüterhallen mit der Fertigstellung der Westtangente in einigen Jahren auch noch eine sehr direkte weitere Anbindung erhalten. Die Stadt Freising wiederum hatte in der Vergangenheit auf diese Bedenken mit einem Einzelhandelskonzept reagiert, in dem unter anderem eine "Freisinger Sortimentsliste" regelt, was für Warengruppen in welchem Ausmaß außerhalb der Innenstadt angeboten werden dürfen, um eben den Geschäften im Zentrum nicht zu schaden. Auch im Planungsausschuss hieß es deshalb jetzt nur noch, dass die Verträglichkeit mit der Innenstadt nachgewiesen sei - und auch ansonsten hatten die Stadträte keinerlei Diskussionsbedarf mehr.

Mit einigem Interesse dürften auch die Betreiber des Fachmarktzentrums in Attaching die weitere Entwicklung der Schlüterhallen im Auge behalten. Dort stehen immer noch einige Geschäfte leer - und die Gerüchte, dass hier die Abrissbirne geschwungen werden könnte, um beispielsweise Platz für ein Hotel zu schaffen, wollen einfach nicht verstummen. Zuletzt dementierte das die Ariston Real Estate AG, der das Fachmarktzentrum gehört, allerdings ausdrücklich.

© SZ vom 10.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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