Regelmäßige "Maker"-Zusammenkünfte:Am besten alles selber machen

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Die Maker-Treffen beim "Bürgernetz Weihenstephan" sind auch bei Kindern beliebt. (Foto: privat)

Seit 1997 gibt es das "Bürgernetz Weihenstephan". Mittlerweile ist der Verein ein Treffpunkt für Technik-Tüftler

"Bei uns steht vor allem der Bildungsgedanke im Vordergrund." Das bekräftigen sowohl Britta Feldner und Hans-Peter Wolf, beides Mitarbeiter des 1997 gegründeten Bürgernetzes Weihenstephan. "Wir wollen die Menschen befähigen, eigenständig mit technischen Problemen umzugehen oder Hobbytüftlern als Anregung dienen." Dafür gibt es unter anderem die Maker-Treffen, die alle zwei Wochen abwechselnd für Kinder und Erwachsene stattfinden. "Maker", erklärt Feldner weiter, "beschreibt eine Do-it-yourself-Kultur, die sich ausschließlich mit moderner Technik auseinandersetzt."

Genau darin sieht das Bürgernetz seine Aufgabe. Aktuell steht der Umgang mit dem 3D-Drucker im Mittelpunkt. Der könne beinahe alles drucken. So finden sich auf den Arbeitstischen neben skurrilen Gebäudemodellen auch Handyhüllen, Keksausstecher, Rollladenhalter und Werkzeuge. Alles aus Kunststoff. Auch nachhaltig sei der Drucker, bekräftigt Britta Feldner. So könne man ihn für Reparaturen nutzen, indem man einzelne Teile eines kaputten Geräts nachbaut, ohne sofort ein Neues kaufen zu müssen. Eigentlich sei der 3D-Drucker also nichts anderes als eine "computergesteuerte Heizluftpistole", erklärt sie das. Außerdem haben die Hobbytüftler die Möglichkeit, mit einem Arduino, für den Laien reicht da der Ausdruck "Mini-Computer", zu experimentieren. Der sei vor allem für die Steuerung von Systemen zu nutzen. So könne man zum Beispiel mit kleinen, an der Seite angebrachten LED-Lichtern seinen Namen morsen, führt Feldner weiter aus.

Neben dieser speziellen Anschaffung, gibt es natürlich noch andere Bereiche, in denen das Netzwerk seine Mitglieder unterstützt. Es werden verschiedene Kurse angeboten, die von Bildbearbeitung am Computer bis zum richtigen Umgang mit Datensicherheit reichen. Dazu gibt es ein Supportangebot, bei welchem Netzwerkmitarbeiter bei PC-Problemen aller Art erste Hilfe leisten. Der Sprung, den das Bürgernetzwerk im Vergleich zu seinen Anfängen gemacht hat, ist riesig. "Früher waren wir ein reiner Internetverein", erklärt Wolf. "Bei uns konnte man E-Mail-Adressen anlegen und Internetseiten einrichten." Das könne man natürlich heute immer noch, nur sei das im Laufe der fortschreitenden Technikentwicklung einfach nicht mehr so gefragt, so Wolf weiter. Das erkläre auch den Rückgang der Mitgliederzahlen. Waren es zu Hochzeiten noch 2000, sind es momentan ungefähr 700. Dazu zählen vor allem ältere Privatpersonen, denen der Umgang mit modernen Technologien noch immer schwer falle, aber auch einige Schulen und Vereine. Doch auch bei den Jugendlichen besteht weiter Interesse am Bürgernetz. Die Kinder-Maker-Gruppe sei nach einem erfolgreichen Ferienworkshop weitergeführt worden, erzählt Britta Feldner. "So ein Erlebnis freut uns natürlich und bestärkt uns in unserer Arbeit." Der nächste 3D-Druck-Workshop findet übrigens am 8. April statt. Außerdem planen sie die Anschaffung eines Laserdruckers. Der soll weitere Interessierte und Hobbytüftler anlocken.

© SZ vom 24.03.2017 / saba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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