Rattenbekämpfung in Freising:"Man wird niemals alle Ratten erwischen"

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Ratten in der Stadt? Im Auftrag der Verwaltung ist Dennis Preißer noch bis zum Ende der Woche in der Stadt auf der Jagd nach den Nagern. Über die am meisten befallenen Gebiete und wie man den Tieren Herr wird.

Anja Fichtel

Die Firma Top-Tox bekämpft derzeit die Ratten im Stadtgebiet. Im Auftrag der Verwaltung ist sie noch bis zum Ende der Woche in Freising unterwegs. Die Freisinger SZ sprach mit dem IHK-geprüften Schädlingsbekämpfer Dennis Preißer über Methoden und mögliche Risiken.

Welche Gebiete sind in Freising besonders von der Rattenplage betroffen?

Der Schwerpunkt liegt hierbei natürlich ganz klar auf der Innenstadt, da hier das Nahrungsangebot für die Ratten am größten ist. Auch der Uferbereich der Moosach gilt als stark betroffen. Generell aber gehen wir bei unserer Arbeit eher nach Gefühl vor. So erhalten wir während des ganzen Jahres Anrufe von Bürgern, die über Ratten klagen, und nach diesen Vorgaben richten wir dann auch die Vorgehensweise aus.

Mit welcher Methode versuchen Sie, gegen die Ratten vorzugehen?

Da Ratten ein ausgeprägtes Sicherheitsgefühl besitzen, müssen wir versuchen, ihnen auch mit den aufgestellten Fallen ein solches Empfinden zu vermitteln, ihnen also Nahrung und Sicherheit zu bieten. Beispielsweise laufen Ratten sehr häufig an Mauern entlang, sodass man besonders an solchen Orten Köderboxen aus Metall anbringt. Darin befindet sich in kleinen Körnern ein für die Ratten tödlicher Wirkstoff, der die Tiere schneller altern lässt und so einen frühzeitigen Tod hervorruft.

Besteht bei dieser Verfahrensweise eine Gefahr für andere Tiere?

Nein, denn das Gift wurde speziell für die Bekämpfung von Ratten entwickelt. Gleiches gilt auch für die Portionierung in den Köderboxen. Da dieser sogenannte LD50-Wert, der im Labor getestet wurde, nur auf Ratten ausgerichtet ist, werden andere Tiere dabei nicht gefährdet. Hunde, die so klein sind, dass sie durch diese geringe Menge vergiftet werden, gibt es gar nicht. Trotzdem sollte man darauf achten, dass die Körner nicht ins Wasser gelangen, da der Stoff sonst weitertransportiert und dann gefährlich für Fische werden könnte.

Welches Ergebnis wollen Sie mit den Maßnahmen erreichen?

Natürlich wird man es niemals schaffen, alle Ratten aus dem Stadtgebiet zu entfernen, auch mit fünf Bekämpfungsfirmen gleichzeitig nicht. Doch zumindest versucht man, die Population etwas einzugrenzen und immer wieder kontinuierlich gegen die Tiere vorzugehen. Weil beispielsweise aber Wanderratten aus dem Umland immer wieder neu zuziehen, wird eine solche Aktion, wie sie jetzt geplant ist, immer wieder stattfinden müssen.

In welchen Bereichen arbeitet die Firma Top-Tox außerdem noch?

Wir kümmern uns um Schädlinge jeder Art, angefangen von Wanzen oder Asseln bis hin zur Vogelabwehr, sowohl in Privathaushalten als auch in öffentlichen Einrichtungen. Unser Einsatzgebiet umfasst dabei ganz Bayern.

Interview: Anja Fichtel

© SZ vom 25.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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