Prognosen widersprechen:Kein Bedarf

Magerl ist gegen Umfahrung von Puttenhausen und Rudelzhausen

Von Peter Becker, Freising/Rudelzhausen

Christian Magerl, Landtagsabgeordneter der Grünen, hat Einwendungen gegen die beabsichtigte Ortsumfahrung der Bundesstraße B 301 zwischen Puttenhausen und Rudelzhausen erhoben. Er kritisiert laut einer Pressemeldung die Einstufung des Projekts in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 und fordert dessen Herausnahme aus diesem Katalog.

Nach Magerls Auffassung ist der Bedarf einer Umgehungsstraße nicht nachgewiesen. Verkehrsprognosen seien nicht belegt. Magerl verweist auf den Umstand, dass bei der Planung für eine Umfahrung des Rudelzhausener Ortsteils Enzelhausen für das Jahr 2030 von einem Verkehrsaufkommen von 5000 Autos pro Tag ausgegangen wird. Die Planung für diese Umfahrung befindet sich bereits im Planfeststellungsverfahren. Bei der Ortsumfahrung Rudelzhausen/Puttenhausen gehen die Planer von einem Verkehrsaufkommen von 10 000 Fahrzeugen pro Tag aus. "Diese angebliche Verdoppelung des Verkehrs widerspricht den bisherigen Prognosen eklatant und dieser Widerspruch besteht ohne Begründung", moniert Magerl.

Der Landtagsabgeordnete der Grünen kritisiert, dass die geplante Umgehung weitere 15 Hektar an Boden versiegelt. Er erkennt drastische Eingriffe in die Natur und die Umwelt. Das Abenstal, durch das die Trasse verliefe, sei wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere wie etwa den Eisvogel. Die Varianten der Umgehungsstraße würden allesamt das Gebiet der Abens und ihrer Zuflüsse durchqueren und durchschneiden, argumentiert Magerl. Es werde je nach Trassenverlauf in mehr oder minder schwerem Ausmaß in vernässte Flächen oder Überschwemmungsgebiete eingegriffen. "Dies kann die Hochwassersituation vor Ort deutlich verändern", warnt Magerl.

© SZ vom 03.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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