Positive Zahlen:Mehr Müll, mehr Geld

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Bei der Abfallverwertung wird aktuell ein Überschuss erzielt

Der Müllberg im Landkreis ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angewachsen, um rund 1000 Tonnen auf nun 33 000 Tonnen. Glücklicherweise ist er aber unsichtbar, verschwindet der Großteil des Abfalls, der im Landkreis anfällt, doch in der Münchner Müllverbrennungsanlage in Unterföhring. Finanziell läuft es auch gut in Sachen Abfallverwertung, nachdem der Kreistag im Vorjahr die Gebühren angehoben hat, sind mittlerweile an die 700 000 Euro Überschuss angefallen.

Wie Landrat Josef Hauner (CSU) kürzlich bei der Sitzung des Planungsausschusses betonte, will man trotzdem nicht sofort wieder Gebühren senken, da die Sache einige Jahre lang beobachtet werden und erst dann im Sinne der anvisierten Kostendeckung hin reguliert werden soll.

Bis dahin könnte es dann ohnehin sein, dass die Gebühren noch weiter steigen. Denn im Jahr 2020 läuft der momentan geltende Vertrag mit der Münchner Müllverbrennungsanlage aus, und das bedeutet wahrscheinlich ungünstigere Konditionen für die Zukunft. Hauner erinnerte daran, wie es damals gelaufen sei, händeringend habe München nach Müll gesucht, damit die MVA wenigstens einigermaßen kostendeckend arbeiten könne. Sollte das inzwischen nicht mehr so sein, mutmaßte der Landrat, könne es durchaus sein, dass der Landkreis Freising tiefer in die Tasche greifen müsse. Wie es aussieht, weiß man derzeit nicht, Verhandlungen um einen neuen Vertrag finden noch nicht statt, weil die Kündigungsfrist nur ein Jahr beträgt. "Wenn unser Vertragspartner nicht kündigt, werden wir still halten", sagte Hauner mit einem Lächeln.

Im Detail fielen im Vorjahr im Landkreis 25 445 Tonnen Haus- und Geschäftsmüll an, dazu 2123 Tonnen Sperrmüll, 1 745 Tonnen Gewerbe- und 136 Tonnen Baustellenabfälle. Pro Einwohner sind das 148,7 Kilogramm Müll im Jahr. Hierzu kommen noch 8570 Tonnen Biomüll, 3 500 Tonnen Papier, 3 916 Tonnen Gelber-Sack-Müll, 3 574 Tonnen Holz und 1 203 Tonnen Schrott. Am deutlichsten rückläufig war die gesammelte Papiermenge mit einem Minus von 26,5 Prozent. Das liegt daran, dass es kaum noch Sammelstellen außerhalb der Wertstoffhöfe gibt. Dafür steigt die Zahl der Haushalte stetig, die sich selbst eine Papiertonne zulegen.

© SZ vom 28.09.2017 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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