Positive Bilanz:Neue Kletterhalle bringt gewaltigen Schub

Lesezeit: 2 min

Der Freisinger Alpenverein registriert im ersten Jahr bereits 38 000 Besuche und wächst um mehrere hundert Mitglieder

Von Katharina Aurich, Freising

Seit rund einem Jahr ist die neue Kletterhalle des Freisinger Alpenvereins in Betrieb und die mit Spannung erwartete Bilanz der ersten zwölf Monate weist eine schwarze Zahl aus. Diese positive Bilanz zog Vorsitzender Christian Rester während der Jahreshauptversammlung des größten Freisinger Vereins. Dass es so gut laufen wird, sei bei der Einweihung nicht abzusehen gewesen, sagte er erfreut. Nicht nur der wirtschaftliche Erfolg der Halle sei bemerkenswert - sie beschere dem Verein auch einen Schub an neuen Mitgliedern und stärke den Zusammenhalt.

Um einige hundert Mitglieder ist die Sektion Freising im vergangenen Jahr gewachsen und zählt jetzt 4560 Mitglieder. Die Halle sei nicht nur Sportstätte, sondern ein Treffpunkt für alle. Der Verein habe mit der Entscheidung für diese Kletterhalle neue Wege beschritten, schilderte Rester. Denn mit dem Bau war es nicht getan - sie müsse jetzt auch betrieben werden. Dadurch habe sich der Verein verändert und professionalisiert. Zu den Ehrenamtlichen, die sich um den reibungslosen Betrieb in der Halle kümmern, kommen jetzt auch angestellte Mitarbeiter wie die Betriebsleiterin und Theken- sowie Putzkräfte. Schließlich ist die Halle an 360 Tagen im Jahr geöffnet, 2015 zählte man laut Rester sage und schreibe 38 000 Besuche. Das sei ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen. Damit die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeitern gut funktioniert, müsse man moderieren und vor allem viel miteinander reden, beschrieb Rester, der die Sektion seit 18 Jahren leitet und hauptberuflich als Lehrer arbeitet, die Herausforderung.

Aufgabe des Vereins sei es, die Sicherheit der Anlage zu garantieren, jeder Nutzer erkläre sich schriftlich aber damit einverstanden, dass er für sich selbst verantwortlich ist. Neben den individuellen Kletterern findet in der Halle eine Vielzahl an Kursen statt. Die Nachfrage nach Kletterkursen für Kinder sei schon immer größer gewesen, als der Verein tatsächlich anbieten könne. Das habe sich auch nach dem Bau der Halle nicht geändert. Denn für die Betreuung der Kinder benötige der Verein ausgebildete Jugendleiter. Natürlich rekrutierten diese sich aus den Jugendlichen, die mit Begeisterung klettern, aber viele von ihnen verließen nach dem Abitur oder dem Studium Freising, sodass immer wieder personelle Lücken entstehen. Der Alpenverein sei aber natürlich auch Heimat älterer, eher traditionell ausgerichteter Mitglieder. Gerade diese Vielfalt mache den Reiz aus, findet Rester. Bereits seit 128 Jahren gibt es die Sektion Freising des Alpenvereins, der neben dem Klettersport eine Vielzahl an unterschiedlich schwierigen Touren und Wanderungen in den Bergen anbietet.

Ein weiterer Anspruch ist laut Rester die Vermittlung der Kultur des Alpenraums, so stellte kürzlich eine Malerin ihre Werke mit Bergmotiven in der Kletterhalle aus. Der Vorsitzende berichtete von einem weiteren Jubiläum, denn seit 70 Jahren pachtet die Sektion die Setzberghütte oberhalb des Tegernsees. Viele Generationen Berg-begeisterter Menschen verbinden mit der Hütte Erinnerungen an erholsame Wochenenden. Da der Pachtvertrag ausläuft, sei es dem Hüttenwart gelungen, eine neue Vereinbarung zu günstigen Konditionen mit den Genossenschaftsbauern, denen die Hütte gehört, auszuhandeln. Die Freisinger Sektion ist auch über Landkreisgrenzen hinweg vernetzt und schloss mit den Kletterhallen in Landshut und Pfaffenhofen einen Kooperationsvertrag, schilderte Rester. "Wir wollen etwas für die Region tun und Kletterern vielfältige Möglichkeiten bieten."

© SZ vom 01.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: