Ohne Zone:Fußgänger behaupten sich

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Auch mit Autos in der Innenstadt hatten die Freisinger Fußgänger und Radler am samstäglichen Markttag keine Probleme, sich ihren Platz auf der Straße zu erkämpfen, man teilte sich die Straße einfach. (Foto: Marco Einfeldt)

Am Samstag bleibt das befürchtete Chaos an der Hauptstraße in der Innenstadt aus

Ob die Hauptstraße beim Wochenmarkt auf dem Marienplatz nun Fußgängerzone ist oder nicht, ist offensichtlich völlig egal. Die Freisinger, das hat sich am Samstag gezeigt, verhalten sich so, wie sie es immer tun. Fußgänger laufen kreuz und quer über die Straße, Radler schlängeln sich geschickt um sie herum und, na ja, ab und zu kommt eben jetzt auch noch ein Auto, wenn die Poller vor der Eisdiele nicht hochgefahren sind. Autos aus Wiesbaden, Düren oder sonstwo her, die sich im Schritttempo vorwärts tasten. Einige Unverbesserliche kommen auch aus Freising. Keine Spur aber von einem Chaos, alles verlief zum Start am Samstag friedlich und geordnet. Vielleicht lag das auch daran, dass die Stadtbusse ausgesperrt sind. Von der Heiligengeistgasse her gibt es keine Zufahrt mehr, die Einfahrt von der Amtsgerichtsgasse in die Hauptstraße ist für die großen Ungetüme zu eng.

Einen echten Grund, die sonst übliche Fußgängerzone wegen der Umbauarbeiten in der Innenstadt, insbesondere wegen der beginnenden Sanierung des Asamtrakts aufzuheben, gab und gibt es daher eigentlich nicht. Anlieger konnten bisher schon ein- und ausfahren, der Lieferverkehr beschränkt sich am Samstagvormittag auf zwei Bäckereien, und die hatten schon immer eine Ausnahmegenehmigung, ebenso wie die Packerlpostfahrer. Und Baustellenfahrzeuge sind samstags nicht unterwegs. Alle übrigen Autos haben am Samstag in der Innenstadt so oder so eigentlich nichts verloren, bei entsprechender Beschilderung kommen sie auch gar nicht in Versuchung, hier einzufahren und auf Parkplatzsuche zu gehen.

Auch die Baustellencontainer vor dem Asamgebäude haben am Samstag kaum für Verwirrung gesorgt. Sie nehmen zwar den gesamten Gehwegbereich ein, aber die Leute gehen dann eben auf der anderen Straßenseite oder auf der Straße. Die aufgemalten Zebrastreifen sind gut gemeint, werden aber nicht wirklich benötigt. Der Platz für abgestellte Fahrräder war am Samstag wie immer knapp aber ausreichend, obwohl bereits erste Wahlkämpfer ihre Stände aufgebaut hatten. Fazit: Die samstägliche Fußgängerzone braucht während der Bauarbeiten in der Innenstadt nicht aufgegeben zu werden, die Freisinger erobern sich Platz und Raum. Unter der Woche, wenn Baufahrzeuge unterwegs sind, und der Durchfahrtsverkehr einsetzt, werden die Behinderungen weit größer sein, ist zumindest zu befürchten.

© SZ vom 24.07.2017 / ki - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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