Ökumenisches Projekt:Aktion Kirchenkartoffel

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Interessierte können die schmackhaften Knollen selbst ernten

"Alle reden und urteilen über Landwirtschaft, aber die wenigsten wissen, was genau das eigentlich bedeutet", sagt Ralf Huber, Bio-Landwirt aus Oberallershausen. Deswegen war er auch gleich begeistert, als er durch Diakon Arsatius Regler von der Aktion "Kirchenkartoffel" erfuhr und sagte seine Unterstützung zu. 10 000 Quadratmeter Ackerfläche will er zur Verfügung stellen.

Regler, der das ökumenische Projekt der Pfarrei St. Josef und der evangelisch-lutherischen Gemeinde ins Leben gerufen hat, ist während seiner Diakonausbildung in Würzburg vor über zehn Jahren auf die Idee gekommen, Menschen, Kirchen und Landwirtschaft einander wieder näherzubringen. Und genau das ist das Ziel der Aktion "Kirchenkartoffel", die am Freitag, 7. April, 20 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Oberallershausen bei einem "Kartoffelabend" vorgestellt wird.

Eingeladen seien alle, die gerne Kartoffeln essen, die Interesse an Pflanzen, Erde und Natur sowie Lust auf eine gemeinsame Tätigkeit haben, wie Regler sagt. Im Zuge der einmal im Jahr stattfindenden ökumenischen Sitzung sei man auf die Idee gekommen, anlässlich des Reformationsjubiläums etwas Praktisches zu machen, das alle ansprechen soll. Interessenten können bei Ralf Huber einen Anteilsschein im Wert von zwölf Euro und damit eine zehn Quadratmeter große Fläche erwerben, um dann im Herbst etwa 15 bis 20 Kilogramm selbst geerntete Biokartoffeln mit nach Hause zu nehmen. Für Ackerpflege sind die Aktionäre selbst zuständig. Säen, hacken und Kartoffelkäfer sammeln, alles Arbeiten die übers Jahr anfallen, sollen ein neues Verständnis für die Landwirtschaft schaffen und den Lebensmitteln wieder größere Wertschätzung entgegenbringen, so Regler weiter. Als Religionslehrer habe er oft erlebt, dass Kinder nicht wussten, dass Pommes aus Kartoffeln gemacht werden. Auch in Diskussionen, wie jüngst um die neu aufgestellten "Bauernregeln" durch Umweltministerin Barbara Hendricks, helfe die Aktion "Kirchenkartoffel" mit Sicherheit dabei, Position zu beziehen. "Nur wenn man selber landwirtschaftliche Arbeit miterlebt, kann man gerechtfertigt darüber urteilen", betont auch Ralf Huber. Anteilsscheine können im Getränkehandel Scheib, im evangelischen Pfarramt Oberallershausen und im katholischen Pfarrbüro Allershausen erworben werden.

© SZ vom 16.03.2017 / saba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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