Offene Ganztagsschule:Mehr Angebote in Freisinger Grundschulen

Lesezeit: 2 min

Zum Schuljahr 2016/ 2017 führen drei Freisinger Grundschulen offene Ganztagsgruppen ein.

Von Alexandra Vettori, Freising

Das Kultusministerium macht Ernst mit seiner Ganztagesoffensive an Grundschulen, mehr als 1000 neue offene Nachmittags-Gruppen werden im neuen Schuljahr starten, einige davon auch an Freisinger Grundschulen. Es handelt sich dabei um die Grundschule St Lantpert, die Paul-Gerhardt-Grundschule und die Montessorischule.

Freilich gab es an den beiden erst Genannten schon bisher Mittagsbetreuungen, sodass sich dort für die Eltern vor allem zwei Dinge ändern: Sie müssen weniger bezahlen und können die Kinder nur noch in begründeten Ausnahmefällen früher abholen. Am wenigsten ändert sich für die Eltern von Kindern der Montessori-Schule. Dort war man schon bisher Pilotschule und darf jetzt einfach weitermachen.

Der Freisinger CSU-Landtagsabgeordnete Florian Herrmann war es, der die frohe Kunde zuerst verbreitete: Drei Landkreis-Schulen sind mit dabei, in Kürze erhalten sie die Genehmigungsschreiben. Wie der Leiter der Freisinger Grundschule St Lantpert, Peter Neurohr, erklärt, läuft die Ganztagesgruppe an seiner Schule im ersten Jahr allerdings nur mit halber Kraft. Vorerst werde sie, wie schon die bisherige Mittagsbetreuung, nur bis 14 Uhr angeboten, "das ist organisatorisch und personell jetzt nicht anders zu machen", betont er. Im übernächsten Schuljahr aber hat die offene Ganztagesbetreuung auch hier bis 16 Uhr geöffnet. Den größten Unterschied bekommt in erster Linie die Verwaltung zu spüren.

Eltern dürfen ihre Kinder nur noch in Ausnahmefällen früher abholen

Träger der Nachmittagsbetreuung ist nun nicht mehr die Stadtjugendpflege, sondern die Schule selbst, die Stadtjugendpflege wird Kooperationspartner. Weil die Nachmittagsbetreuung als schulische Veranstaltung gilt, ist die Betreuung für die Familien in Zukunft kostenlos, vom Mittagessen und dem Freitagnachmittag abgesehen. Allerdings dürfen Eltern ihre Kinder auch nur noch in begründeten Ausnahmefällen früher abholen, ein Umstand, der dem Vernehmen nach schon für Unmut gesorgt haben soll.

In der Paul-Gerhardt-Grundschule gibt es ebenfalls schon seit Jahren eine Mittagsbetreuung, auch hier werden die Gruppen jetzt in eine offene Ganztagesbetreuung umgewandelt. Zwei Betreuungszeiten haben die Eltern zur Auswahl, die eine Gruppe bleibt bis 16 Uhr, die andere bis 14 Uhr. Die Nachfrage ist auch im kommenden Schuljahr groß, wie aus dem Sekretariat zu erfahren ist: 26 Kinder besuchen die 16-Uhr-Gruppe, 34 die 14-Uhr-Gruppe - und es sind längst nicht alle Anmeldungen zum Zuge gekommen. Neu wird das Mittagessen, derzeit werden Gespräche mit Caterern geführt.

In Neufahrn geht man einen anderen Weg, dort setzt man auf gebundenen Ganztagsunterricht. Der, so betonen viele Pädagogen, garantiert mit über den ganzen Tag verteilten Lern- und Entspannungseinheiten für eine ausgewogenere Mischung, als die offene Ganztagsbetreuung, bei der vormittags Schule ist und die Kinder nachmittags nur betreut werden. Gebundene Klassen sind allerdings teurer, weil Lehrer ganztags eingesetzt werden. Derzeit gibt es sie im Landkreis nur an zwei Grundschulen: St. Lantpert und Eching. Erstere nähert sich, was die Auswahlmöglichkeit für Eltern anbelangt, langsam an die Idealform an: Es gibt eine gebundene Mittagsbetreuung, eine offene bis 14 Uhr und eine bis 16 Uhr, passgenau für jedes Bedürfnis und jeden Geschmack.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: