Neue Heimat für Flüchtlinge:Der Landkreis Freising nimmt 18 Asylbewerber auf

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Flüchtlinge aus dem Irak und Afghanisten kommen in Wirtschaftsräumen der früheren Gaststätte Isareck in Wang unter.

Peter Becker

Politisch instabile Verhältnisse veranlassen viele Bewohner von Staaten in Nordafrika oder dem Nahen Osten, sich auf den Weg nach Europa zu machen. Dort bitten die Flüchtlinge um Asyl. Weil die Quartiere, welche die Regierung von Oberbayern als Unterkünfte anbietet, überfüllt sind, bittet sie die Landkreise um Unterstützung. So kommt es, dass vom 1. Dezember an 18 Menschen aus Irak und Afghanistan in Wang Unterschlupf finden. Dies teilte Eva Dörpinghaus, Pressesprecherin am Freisinger Landratsamt, auf Nachfrage mit. Die Regierung von Oberbayern hat die Landkreise bereits seit längerem auf das Problem aufmerksam gemacht: Weil derzeit besonders viele Menschen aus Krisengebieten ihrer Heimat den Rücken kehren, gibt es in den Sammelunterkünften in Oberbayern keinen Platz mehr. Sie bat die Landkreise um Unterstützung bei der Unterbringung der Asylbewerber. "Dies war vor längerer Zeit auch Thema einer Bürgermeisterdienstbesprechung", bestätigt Eva Dörpinghaus. Damals wurden die Rathauschefs gefragt, ob sie eventuell Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellen könnten. Die Ausbeute sei gering gewesen, sagt die Pressesprecherin des Landratsamtes. Vor kurzem erreichte ein Schreiben der Regierung den Landkreis, das die Ankunft der ersten Asylbewerber ankündigte. Ein Kollege von Eva Dörpinghaus machte sich auf die Suche nach einem geeignetem Quartier und wurde in Wang fündig. Die Wirtschaftsräume der ehemaligen Gaststätte Isareck dienen den Neuankömmlingen als Unterkunft. Nach Mitteilung von Eva Dörpinghaus handelt es sich bei ihnen um Männer, Frauen und Kinder. Die Anzahl der Asylbewerber könne noch variieren. "Landrat Michael Schwaiger begrüßt sie persönlich", kündigt die Pressesprecherin des Landratsamts an. "Wir wollen ihnen eine gute Ersatzheimat bieten", fügt sie hinzu. Die letzte Unterkunft für Asylbewerber im Landkreis wurde im Jahr 2005 in Nandlstadt geschlossen. Dort lebten bis dahin noch 25 Bewohner, die insbesondere in Unterkünfte in München und Neuburg an der Donau ausweichen mussten. Damals ging die Zahl der Asylbewerber auf vier Personen zurück und verharrte seitdem auf ähnlich niedrigem Niveau.

© SZ vom 25.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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