Möglicher Aufstieg:Bayernliga wäre eine schöne Sache

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Der SE Freising zieht bei seiner Jahreshauptversammlung Bilanz über eine unerwartet erfolgreiche Saison

Von Johann Kirchberger, Freising

Wird es was mit dem Aufstieg in die Bayernliga? Die Jahreshauptversammlung des SE Freising war geprägt von den überragenden Leistungen der Fußballer in dieser Saison, die es in der Landesliga unerwartet ganz nach vorne geschafft haben. Von allen Seiten waren Durchhalteparolen zu hören. Alle müssten jetzt zusammenstehen und die Mannschaft anfeuern, sagte Vorsitzender Walter Zellner, der dem Team von Trainer Alex Plabst eine "tolle Saison" bescheinigte. Groß zu verlieren habe der SEF nichts, "mehr als alles geben kann man nicht".

Viel Glück wünschte der BLSV-Kreisvorsitzende Florian Warmuth. "Bayernliga in Freising, das wäre eine schöne Sach", meinte er. Nur Kassier Rolf Schneider zeigte gemischte Gefühle. Er freue sich natürlich über einen Aufstieg, sagte er, wenn es aber nicht klappt, könne er die Kosten für eine Aufstiegsfeier sparen.

Trainer Plabst nahm seine Mannschaft gegen Vorwürfe in Schutz, sie habe zuletzt schlecht gespielt. "Wir sind nicht schlechter als in der Vorrunde" meinte er. Damals allerdings seien alle Schlüsselspieler fit gewesen und in einigen Spielen habe man Glück gehabt. Druck auf die Mannschaft habe er aber weder in der Vorrunde ausgeübt, noch tue er das jetzt. Wenn die Spieler Druck verspürten, "dann machen die ihn sich selbst". Zu bemängeln habe er nur, dass seine Mannschaft zu brav sei. Sie bekomme kaum gelbe Karten und daher führe sie die Fairnesstabelle klar an. Mit einer so jungen Mannschaft oben zu stehen, bei einem Konkurrenten, der Bedingungen wie eine Regionalligamannschaft habe, sei fast schon sensationell. Die Saison wolle man jetzt so erfolgreich wie möglich abschließen, aber "den Aufstieg kann man nicht erzwingen", sagte Plabst.

Vorsitzender Zellner ging in seinem Jahresbericht vor allem auf die finanziellen Probleme des SEF ein. Dabei erwähnte er die Kosten für die Freiluftsportplätze, über die mit der Stadt verhandelt werde, ebenso wie über die Kosten für die Umkleidekabinen in der Eishalle. Sowohl für die Rasenplätze, als auch für die Eishalle müsse man zwölf Monate lang Gebühren zahlen, obwohl sie jeweils nur ein halbes Jahr benutzt würden. Knapp 50 000 Euro kämen so im Jahr zusammen, bei Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 85 000 Euro. Zellner appellierte daher an die Stadt, den Vereinen durch ihre Gebührenpolitik "nicht die Luft zum Atmen zu nehmen". Derzeit wäre ohne Sponsoren und Spenden ein normaler Geschäfts- und Spielbetrieb nicht möglich.

Kassier Schneider rechnete zwar vor, dass der Verein im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 25 000 Euro gemacht habe, aber die seien praktisch schon wieder weg, sagte Zellner. Für die Modernisierung des Kraft- und Fitnessbereichs müssten für 18 500 Euro neue Geräte angeschafft werden, die Terrassenanlage des Sportheims werde gerade für rund 15000 Euro renoviert, weil Feuchtigkeit in den Keller eingedrungen sei und auch das Dach des Stockschützenheims müsse erneuert werden. Das Plus in der Kasse sei neben großer Sparsamkeit vor allem auf die gestiegenen Zuschauereinnahmen zurückzuführen, bilanzierte Schneider, was dem Gastspiel des TSV 1860 geschuldet sei. Erfreulich deshalb, dass die Löwen am 23. Juni erneut in die Savoyer Au kämen.

Die Zahl der Vereinsmitglieder ist konstant geblieben und liegt bei 643. Einige von ihnen wurden für ihre Vereinstreue geehrt. Seit 60 Jahren Mitglied ist Alfred Kratzer, 50 Jahre dabei sind Reinhard Gmähle und Albert Müller, Dieter Krinke bringt es mittlerweile auf 20 Jahre.

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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