Mitten in Moosburg:Ganz oben parken

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Auf Facebook kann man vieles diskutieren. Nur manchal führt das zu nichts

Von Alexander Kappen

Was hat der Vorplatz der Moosburger Johanneskirche mit einem Drogeriemarkt zu tun? Richtig: nichts. Also eigentlich. Aber auf Facebook sind die Grenzen bekanntlich ziemlich fließend. Da schreibt also ein Stadtrat "Heute im Bauausschuss. Unter anderem eine Außenbestuhlung am Plan, und einiges mehr . . ." und postet dazu die entsprechende Tagesordnung, in welcher der Vorplatz der Johanneskirche als genauer Standort der Bestuhlung aufgeführt ist. Ein User fragt "Gehört der Vorplatz der Kirche der Stadt?" Antwort: Ja. Und dann fragt eine Diskussionsteilnehmerin: "Wie wär's denn mal wieder mit nem Drogerieladen?"

Berechtigte Frage. Irgendwie. Nur halt nicht an dieser Stelle. Also an dieser Stelle der Diskussion. Und an dieser Stelle der Stadt. Ein Drogeriemarkt auf dem Vorplatz der Johanneskirche - beim besten Willen nicht. Das scheitert schon allein an der Parkplatzfrage. Und die ist in Moosburg maßgebend. Prinzipiell und überall. Nun gut, zumindest in der Innenstadt. Die droht in nicht allzu ferner Zukunft, so befürchten nicht wenige, vollends vor die Hunde zu gehen. Der Grund: Die Entwürfe für die Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" sehen nur noch lächerliche 15 Stellplätze vor. Und wo bitte sollen dann auch noch all die Kunden eines neuen Drogeriemarkts auf dem Vorplatz der Johanneskirche parken? Eben. Geht doch nicht.

Na ja, außer vielleicht, man baut doch noch die Tiefgarage unter dem "Plan", die sich der Vizebürgermeister schon ebenso lange wie vergeblich wünscht. Mit der ist es ja so ein Problem, weil man nicht weiß, was unter dem "Plan" so alles an Gebeinen und Bodendenkmälern daher kommt, die man nicht so mir nichts, dir nichts mit dem Bagger auf den nächsten Kipplaster laden und in der Bauschuttgrube seines Vertrauens versenken kann. Aber wenn es in die eine Richtung nicht geht, könnte man ja auch einfach mal in die andere denken. Ist nur so eine Idee. Muss es denn nun unbedingt eine Tiefgarage sein? Oder wär mit ein bisserl Fantasie nicht auch eine Hochgarage denkbar? Der Turm der Johanneskirche, der gehört auch der Stadt.

© SZ vom 30.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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