Masterplan für das Freisinger Krankenhaus:Neue Wohnungen fürs Personal

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Das Klinikum soll für seine Mitarbeiter attraktiver werden, um sie langfristig ans Haus zu binden. Auch der Bau einer Kindertagesstätte ist in den kommenden Jahren vorgesehen

Von Peter Becker, Freising

Eine Schotterfläche, auf der Autos durcheinander parken, irgendwo dazwischen ein Zugang zum Freisinger Klinikum - das geht eigentlich gar nicht. So aber präsentiert sich das Erscheinungsbild des Krankenhauses von der Südseite, der Alois-Steinecker-Straße, her. In der nordöstlichen Ecke des Geländes schaut es nicht recht viel besser aus. Dort ragen die tristen Gemäuer des Schwesternheims in die Höhe. Das soll alles bald Vergangenheit sein, wenn es nach dem Masterplan geht, den Klinikum-Geschäftsführer Andreas Holzner im Kreistag vorgestellt hat. Dort stießen die Vorhaben, die möglicherweise in den nächsten sechs Jahren Stück für Stück umgesetzt werden sollen, auf ähnliches Wohlwollen wie im Planungsausschuss der Stadt Freising und im Gestaltungsbeirat.

Das Klinikum erwägt natürlich nicht aus architektonischer Feinsinnigkeit, sein Gelände umzugestalten. Vielmehr steckt dahinter der Zwang, Fachpersonal durch attraktive Angebote ins Klinikum zu locken und ans Haus zu binden. Mit den maroden Betonklötzen an der Mainburger Straße ist das nicht zu machen. Die werden abgerissen und an ihrer Stelle sollen an der Steinecker Straße bis zu 200 Wohnungen entstehen. Die Parkplätze sollen in einer bis zu dreistöckigen Tiefgarage verschwinden, in der pro Etage etwa 100 Autos Platz finden sollen. Ganz wichtig ist die Kindertagesstätte, die am Zugang von der Biberstraße her geplant ist. Sind die Parkplätze erst mal beseitigt, soll ein klarer Hauptzugang zum Krankenhaus entstehen, den es derzeit nicht gibt.

Landrat Josef Hauner (CSU) stellte klar, dass es keine Förderung aus dem Krankenhausprogramm geben werde. Für die Kindertagesstätte und die Wohnungen könnte es wohl Zuschüsse geben. Hauner verwahrte sich dagegen, eine Summe zu nennen, wie viel die Umsetzung des Masterplans konkret kosten könnte. Eine solche Schätzung hatte Anton Neumaier (SPD) verlangt. Für Holzner kommt die Frage zu früh, denn noch stehe ja nicht fest, was alles in welchem Umfang genehmigt werde. Von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag sei aber auszugehen, meinte der Geschäftsführer des Klinikums.

Beginnen werden die Arbeiten wohl mit dem Bau der Kindertagesstätte, dort wo sich jetzt der selten genutzte Patientengarten befindet. "Die ist am einfachsten zu errichten", meinte Holzner. Die Kindertagesstätte soll öffentlich sein, sich aber auch am Schichtbetrieb des Personals ausrichten. Rainer Schneider (FW) wünscht sich, dass parallel dazu mit dem Bau der Tiefgarage begonnen wird. Ganz zum Schluss wird das Schwesternheim abgebrochen. Dann soll das Personal schon die neuen Wohnungen bezogen haben.

Maria Lintl (Freisinger Mitte) und Claudia Bosse (Grüne) sehen in der Umsetzung des Masterplans eine große Aufwertung des Klinikum-Geländes und eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Krankenhauses. "Es fügt sich ins städtebauliche Gefüge ein", lobte Maria Lintl. Johann Stegmair (CSU) bezeichnete den Masterplan als einen "großen Wurf". Es gelte, ihn Stück für Stück umzusetzen. Für Stegmair hat sich mit dem Bau der Wohnungen für das Klinik-Personal der Vorwurf erledigt, der Landkreis als Träger des Krankenhauses schaffe keine Unterkünfte für seine Angestellten. Hauner ergänzte, diese könnten aufgrund der zentralen Lage und der Nähe zu einer Bushaltestelle sogar auf ein eigenes Auto verzichten.

© SZ vom 17.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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