Manko in der Innenstadt:Freising leuchtet zu wenig

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Mit dem Weihnachtsgeschäft sind viele Ladenbesitzer bisher ganz zufrieden, was sie sich für das nächste Jahr aber ebenso wünschen wie der Verein "Aktive City", sind festlichere Dekorationen

Von Fabio Baccoli, Freising

Freisings Einzelhändler sind im Großen und Ganzen zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Die Konkurrenz im Internet und die fehlende Weihnachtsdekoration vieler Schaufenster in der Innenstadt dämpfen die Stimmung aber ein wenig. Relativ positiv sieht die Lage auch Max Kirchmaier, Vorsitzender des Vereins "Aktive City Freising". "Es sind zwar noch keine genaueren Informationen bekannt, aber das dritte Adventswochenende lief aus meiner Sicht gut", sagt er. Beim Candle-Light-Shopping am Samstag hätte er sich aber eine größere Beteiligung gewünscht. "Nächstes Jahr werden wir versuchen, mehr Leute ins Boot zu holen."

Während am Anfang alle noch hochzufrieden gewesen seien, sei die Stimmung gegen 18.45 Uhr deutlich abgeflacht. Und auch Max Kirchmaier ist der Meinung, in Sachen Weihnachtsdekoration könnte es deutlich mehr sein. Man müsse in den nächsten Jahren die Ladenbesitzer dazu animieren, mehr Dekoration aufzuhängen und die Schaufenster weihnachtlicher zu gestalten. Denn dieser Punkt sei auch für "Aktive City Freising" ein großer Störfaktor. Der Weihnachtsmarkt am vergangenen Wochenende könne mit der höchsten Besucherzahl seit 15 Jahren jedoch als großer Erfolg verbucht werden.

In diesem Laden an der Oberen Hauptstraße in Freising besteht kein Zweifel, welches Fest unmittelbar bevorsteht: Auch in anderen Geschäften und Schaufenstern würde sich der Verein "Aktive City" mehr Weihnachtsschmuck wünschen (Foto: Marco Einfeldt)

Grundsätzlich hat man den Eindruck, dass die Freisinger noch recht entspannt beim Geschenke-Kauf sind. "Dieses Jahr ist es gar nicht stressig und wenn man von Stress reden kann, dann nur von positivem", sagt Jutta Ederer, Filialleiterin von "Bücher Pustet". "Die Bürger in Freising sind traditionsbewusst. Dadurch ist die steigende Präsenz der Onlinekataloge auch nicht allzu sehr bemerkbar", sagt sie. Außerdem sei "Bücher Pustet" auch sehr präsent im Internet. Auf der Bestsellerliste gebe es dieses Jahr viele Überraschungen. "Bella Germania" von Daniel Speck und die Romane von Jane Gardam seien große Kassenschlager. Vom bisherigen Verkauf enttäuscht ist sie hingegen bei einem Buch des Nobelpreisträgers Bob Dylan. "Während sonst die Bücher der Nobelpreisträger absolute Bestseller waren, konnte Bob Dylans Buch nicht überzeugen", fasst Jutta Ederer zusammen.

Doch zwei Sachen trüben die Weihnachtsstimmung ein wenig: die fehlende weihnachtliche Dekoration in vielen Freisinger Geschäften und das ganz und gar nicht weihnachtliche Wetter. Auch in der Confisserie Hussel würden sich die Mitarbeiterinnen mehr schön geschmückte Schaufenster wünschen. Die Internetkonkurrenz sei ebenfalls deutlich zu spüren. Pralinen und Schokoladenfiguren könnten mittlerweile auch online mit eingravierten Namen und Sprüchen bestellt werden. "Natürlich merkt man das", sagen die Mitarbeiterinnen der Confisserie. Das Weihnachtsgeschäft verlaufe aber trotzdem recht gut. Vor allem Geschenkkörbe und Geschenksets seien dieses Jahr vor dem Fest wieder angesagt.

Von Weihnachtsstimmung ist in dieser Drogeriekette in der Freisinger Innenstadt nichts zu spüren. (Foto: Marco Einfeldt)

Dies bestätigt auch eine Mitarbeiterin der Parfümerie Hela. "Geschenksets sind sehr beliebt. Hauptsächlich stehen Parfüms und Körperpflegeprodukte auf der Wunschliste." Stressen lasse sie sich nicht, obwohl die Zahl der Kunden zurzeit vier Mal so hoch ist wie sonst, doch auch die meisten Kunden seien sehr gelassen und freundlich.

Beliebt sind zu Weihnachten Schreibgeräte und Schmuck. "Da ein Füller für bis zu 400 Euro keine spontane Investition ist, merkt man das Weihnachtsgeschäft auch schon im November deutlich", schildert Raynald Klaus, Inhaber des gleichnamigen Schreibwarenladens. Spezielle Bestseller gebe es nicht, aber Schreibgeräte und Briefpapier seien alljährlich gefragt. Da Briefe schreiben immer ein wichtiger Teil der Kommunikation bleiben werde, fürchte er sich auch nicht vor der Onlinekonkurrenz. "Ein Füller muss im Geschäft probiert werden. Sonst kann man als Kunde ordentlich auf die Nase fallen", fasst Klaus zusammen.

Ähnlich wie bei Raynald Klaus denkt man auch im Juwelierladen "Zeit und Glanz". Bei vergleichsweise teuren Geschenken beginne die Auswahl schon sehr früh, erzählt ein Mitarbeiter. "Man sollte lieber etwas Hochwertiges, Klassisches fürs ganze Leben kaufen, als sich spontan im Internet für weniger Geld ein scheinbar hochwertiges Produkt zu kaufen, das dann nach wenigen Tagen kaputt geht", findet er. Da beim Einkauf im Internet oftmals keine Garantie gegeben werde, könne sich ein solcher Einkauf schnell als Fehler entpuppen..

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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