Langenbach:Raus aus der Turnhalle

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31 Flüchtlinge aus der Echinger Turnhalle sind in die neue Asylbewerberunterkunft in Langenbach eingezogen. (Foto: Marco Einfeldt)

31 Flüchtlinge können die Notunterkunft in Eching verlassen und in das neue Quartier in Langenbach umziehen. Unterstützt vom Helferkreis läuft alles reibungslos, zur Personalsituation aber gibt es kaum Auskünfte

Von Katharina Aurich, Langenbach

Am Dienstag sind 31 Flüchtlinge aus der Echinger Turnhalle in die neue Unterkunft in Langenbach umgezogen. "Sie brachten ihre zusammengerollten Matratzen und einige auch ihre Fahrräder mit", berichtet Peter Mai vom Helferkreis. Der Einzug sei ruhig verlaufen. Die Flüchtlinge, die unter anderem aus Pakistan, Syrien und Nigeria stammen, würden sich bereits gut auskennen, wie das Leben hier in Deutschland funktioniere, hat Mai festgestellt. Deshalb sei am Tag des Einzugs kaum Hilfe nötig gewesen.

Für die erste Mahlzeit im neuen Heim hatten die Helfer eingekauft und gekocht. Besonders freuten sich die jungen Männer, die natürlich sehr froh sind, die Turnhalle verlassen zu können, über den Internet-Hot-Spot, den die Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens noch am Tag des Einzugs installiert hatten.

Zwei Wochen vor der Ankunft der neuen Bürger seien die Mitglieder des Helferkreises von der Gemeinde informiert worden und hätten sich gut auf deren Ankunft vorbereiten können, schildert Mai. Als nächstes wollen die Helfer den Neuankömmlingen zeigen, wo sich die wichtigsten Orte für den Alltag, der Supermarkt, Arzt oder Apotheke befinden, die alle zu Fuß zu erreichen sind. Auch wie man die richtige Zugfahrkarte aus dem Automaten ziehe, sei für Flüchtlinge nicht einfach. Besonders wichtig sei der Busfahrplan für die Verbindung nach Freising, denn eine ganze Reihe von ihnen besuche dort Deutschkurse, zählt Mai auf.

Neben der Alltagsbegleitung bieten die ehrenamtlichen Unterstützer in Langenbach den Flüchtlingen Deutschkurse oder Sportmöglichkeiten an. Da noch kein Sozialarbeiter für die Beratung und Begleitung der Flüchtlinge eingestellt sei, sei die Regierung von Oberbayern, die für die Unterkunft in Langenbach zuständig ist, besonders dankbar für das Engagement der Ehrenamtlichen, betont Regierungssprecher Martin Nell. Zuständig für die Asylberatung sei das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS), bei dem die Regierung Betreuungsbedarf für die Gemeinschaftsunterkünfte Langenbach und Zolling angemeldet habe. "Leider ist uns noch nicht bekannt, welcher Sozialverband sich für die Übernahme der Asylsozialberatung dort beworben hat", informiert Nell.

Auch die Betreiberin der Unterkünfte in Zolling und Langenbach, die in Essen ansässige "European Homecare", gibt keine konkrete Auskunft über ihre Personalsituation in den beiden Gemeinden. Zwar ist das Unternehmen seit 30. März für Langenbach unter Vertrag mit der Regierung, wie Nell informiert. Mitarbeiter seien bisher aber nur "zum Teil im Amt, zum Teil kontrahiert, Vakanzen durch erfahrene Kolleginnen aus der Zentrale überbrückt", beschreibt der Medienberater von "European Homecare", Klaus Kocks. Auf die Nachfrage, zu welchen Zeiten welche Mitarbeiter vor Ort seien und bei Problemen ansprechbar, hieß es von Kocks: "Wir kommentieren keine Dienstpläne."

Auch für den Betrieb der Zollinger Unterkunft ist das Unternehmen zuständig, der Vertrag mit der Regierung läuft seit 25. April. Der Bezug erfolge hier voraussichtlich Mitte Mai. Sobald die Unterkunft bezugsfertig sei und ein Termin feststehe, würden die Gemeinde und der Helferkreis informiert, versichert Pressesprecher Nell.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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