Langenbach:Keine neuen Schulden

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Gemeinderat beschließt einen Rekord-Haushalt

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Der Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2018 ist unter Dach und Fach. Es ist mit einem Gesamtvolumen von 17,87 Millionen Euro der Rekordhaushalt in der Geschichte Langenbachs - und dieser kommt trotz 6,7 Millionen Investitionen in den Vermögenserwerb und in Baumaßnahmen ohne neue Schulden aus. Allerdings werden die Rücklagen beansprucht. Sie sinken im Verlauf des kommenden Jahren von 4,5 Millionen Euro auf 835 200. Nach umfangreichen nicht öffentlichen Vorberatungen wurde das Haushaltswerk im Feuerwehrhaus in Niederhummel einstimmig beschlossen.

Die einmal im Jahr statt in Langenbach in Niederhummel stattfindende Gemeinderatssitzung ist ein Zugeständnis an die Bürgernähe von Bürgermeisterin Susanne Hoyer. Nur, dass es immer schwieriger für die Rathausverwaltung wird, ausgerechnet den Etat im Schulungsraum des Hummler Feuerwehrhauses zu behandeln - oder besser gesagt vorzuführen, denn ohne Beamer und Powerpoint mit umfangreichem Transport der technischen Ausrüstung geht eine Haushaltsdebatte nicht mehr ab. Der Schulungsraum jedenfalls war überfüllt mit Zuhörern, die zuvor im Feuerwehrstüberl im Erdgeschoss auf den verspäteten Sitzungsbeginn warteten.

Nicht öffentlich nämlich wurde zuvor nach einem neuen Geschäftsleiter gesucht. Mit Erfolg offensichtlich, denn die Rathauschefin gab am Ende der Haushaltsdebatte bekannt, man sei guter Dinge. Die entsprechende neue Planstelle genehmigte der Rat zuvor im Haushaltsplan. Noch eine Hummler Besonderheit an diesem Abend: Die Bescheide über die Zahlung von Beiträgen nach der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) für die Hummler Straße müssen laut Hoyer aus Verjährungsgründen heuer noch zugestellt werden. Dazu der bürgermeisterliche Rat: "Legt Widerspruch ein", denn wie es politisch mit der Strabs weitergeht, könne man noch nicht sagen.

Kämmerer Franz Schranner führte sein Werk am Bildschirm vor. "Tausendmal durchgesprochen", meinte am Ende der Debatte CSU-Gemeinderat Elmar Ziegler leicht indigniert, als Kollege Walter Prochaska (UWL) eine Reihe von Änderungsanträgen hatte. Wie die Überprüfung der Beleuchtung im Bürgersaal beim Alten Wirt, die Verbesserung des Schallschutzes und die Belüftung der Kühlung dort. Prochaskas Anträge fanden allesamt keine Zustimmung.

Der Verwaltungshaushalt umfasst 10,07 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 7,80. Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer bleiben unverändert bei 330 Punkten. Die Steuerkraft der Gemeinde beträgt 1184 Euro pro Einwohner, ein ausgezeichneter Wert, der beispielsweise dazu führt, dass es keine Schlüsselzuweisungen gibt. Mit 3,17 Millionen Euro bleibt die Einkommensteuer-Zuweisung die größte Einnahme, gefolgt von der Gewerbesteuer mit 2,25 Millionen. Mit 2,74 Millionen schlagen die Personalausgaben zu Buche, 2,27 Millionen beträgt die Kreisumlage. Im Vermögenshaushalt sind die 3,66 Millionen Entnahme aus den Rücklagen der größte Einnahmebetrag, gefolgt von drei Millionen aus Grundstücksverkäufen. Erfreulich für die Gemeinde: Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt beträgt 733 000 Euro. Bei den Ausgaben fallen vier Millionen für das Bau- und Wohnungswesen, Verkehr und Straßen sowie 1,56 Millionen für die Abwasserbeseitigung ins Gewicht. Der Schuldenstand verringert sich von 4,07 auf 3,7 Millionen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1047 Euro entspricht.

© SZ vom 14.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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