Handwerk ist offenbar wieder "in": Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im bayerischen Handwerk ist Ende Juli 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 281 gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 1,8 Prozent. Trotzdem sind auch jetzt, kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres, noch jede Menge Lehrstellen quer durch alle Branchen zu vergeben, wie es in einer Mitteilung der Freisinger Kreishandwerkerschaft heißt.
Und: Im Landkreis Freising sieht die Situation ein bisschen anders aus. Hier "entsprechen die abgeschlossenen Ausbildungsverträge dem Vorjahresniveau", erklärt Kreishandwerksmeister Martin Reiter. Gleichzeitig wirbt er um die Schulabgänger: "Eine handwerkliche Lehre bedeutet keine Sackgasse, denn man kann ja über eine Meisterkarriere auch hier zu einem Studium kommen." Auswählen könnten die jungen Lehrstellenanwärter und -anwärterinnen hierzu aus über 120 verschiedenen Ausbildungsberufen für jedes Talent und Interesse.
Interessant ist, dass trotz des breiten Angebots an Ausbildungsplätzen jedes Jahr viele Stellen unbesetzt bleiben - im Jahr 2014 etwa blieben rund 4700 Ausbildungsplätze im bayerischen Handwerk ohne Lehrling. Nach Aussage von Reiter sollten Jugendliche ohne Lehrstelle deswegen unbedingt "am Ball bleiben und sich weiter bewerben". Nach seinen Erfahrungen würden sowohl im September als auch in der ersten Oktoberhälfte noch viele Ausbildungsverträge abgeschlossen. Gleichzeitig bemühe sich das Handwerk auch verstärkt um junge Flüchtlinge und spiele bei deren beruflicher Integration eine wichtige Vorreiterrolle in Bayern.
Außerdem beteiligt sich die Kreishandwerkerschaft Freising auch heuer an der Berufsorientierungsmesse, die vom 30. September bis zum 2. Oktober am Münchner Flughafen stattfindet. Jugendliche haben dort die Möglichkeit, an zahlreichen Messeständen mit Vertretern unterschiedlicher Gewerbe ins Gespräch zu kommen und das Handwerk in der Region kennenzulernen - eindeutig also ein Pflichttermin für alle zukünftigen Lehrlinge.