Schmierereien diffamieren Stadträte:"Das ist unter aller Sau"

Ausschnitt

Aus dem immer gleichen Schriftbild folgert die Polizei, dass die Schmähungen gegen verschiedene Stadträte von nur einem Täter angebracht worden sind.

(Foto: oh)

Kommunalpolitiker empört über wüste Graffiti an Wänden und auf Autos. Polizei geht von nur einem Täter aus.

Von Clara Lipkowski, Freising

Wüste Beschimpfungen haben Unbekannte gegen die CSU-Stadträte Rudolf Schwaiger, Thomas Ottowa und Peter Geiger sowie den gesamten Stadtrat auf Wände in Freising gesprüht. An mehreren Orten in der näheren Innenstadt waren am Montagmorgen Aufschriften in schwarzer Farbe zu sehen, welche die Politiker in vulgärer Sprache beleidigen.

Der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher erklärte am Montag im Finanzausschuss, dass er die Schmierereien als einen Angriff auf den Gesamtstadtrat sehe, "nicht auf einzelne Personen", die da vielleicht genannt worden sind. Er habe deswegen ebenfalls bereits Anzeige gegen Unbekannt erstattet. "Wir sitzen hier alle in einem Boot", so Tobias Eschenbacher, "diese Schmierereien entbehren jeglichen Niveaus".

Wie die Polizei mitteilte, sind wegen Beleidigung und Sachbeschädigung seit der vergangenen Woche drei Anzeigen gegen Unbekannt erstattet worden. Außerdem wisse die Polizei von vier weiteren Fällen, in denen der gesamte Stadtrat verbal angegriffen worden sei. Da das Schriftbild in allen Fällen gleich ist, handelt es sich laut Polizei vermutlich um einen Täter.

CSU-Stadtrat Ottowa hat am Montagmorgen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Am Vorabend hatte er auf seiner Facebookseite ein Foto der Schmierereien gepostet und um Hilfe gebeten, falls jemand wisse, wer dafür verantwortlich ist. Sein Vater habe am Sonntag die Aufschrift an der Angerstraße zufällig entdeckt, sagte der Kommunalpolitiker, jetzt warte Ottowa auf die Genehmigung, das Graffito überstreichen zu dürfen. Stadtrat Rudolf Schwaiger wollte sich vorerst nicht zu den Schmierereien äußern. Der dritte direkt Betroffene im Bunde, Peter Geiger, nannte die Schmierereien "unter aller Sau" und sagte, er wolle alsbald Anzeige erstatten. Er wisse nicht, wer da seinem Ärger Luft machen wolle, hoffe aber, dass die Person bald geschnappt werde.

Weiter meldete die Polizei, dass Unbekannte im Stadtgebiet den Begriff "CO2" und kurze Texte in weißer Farbe auf bislang 15 Autos geschrieben haben. Die Polizeiinspektion vermutet dahinter eine Reaktion auf die Abgasaffäre des Autobauers VW. Der Schaden beläuft sich bei den Aktionen auf jeweils mehrere Tausend Euro. Die Polizei bittet zu beiden Vorfällen um Hinweise (0 81 61/5 30 50).

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