Kommentar:Wichtiger Baustein

Wer den Fachkräftemangel beheben will, muss jetzt etwas tun

Von Petra Schnirch

Zuhören kann schnell mal langweilig werden, selbst experimentieren und forschen aber - noch dazu unter fachkundiger Anleitung - macht den allermeisten Kindern großen Spaß. Die neue Mint-Garage in Freising, die Buben und Mädchen gleichermaßen für Technik und Naturwissenschaften begeistern will, schließt hier eine Lücke - gerade wenn Väter und Mütter den Wissensdurst der Kleinen in diesem Bereich nicht stillen können. Das Projekt zeigt aber auch geradezu idealtypisch, wie eine Universitätsstadt wie Freising davon profitieren kann, wenn sich Professoren auch nach ihrer Emeritierung weiter engagieren und kreativ bleiben.

Für Wilfried Huber, den ehemaligen Leiter des Fachgebiets Ökotoxikologie in Weihenstephan, ist die Mint-Initiative schon fast zum neuen Vollzeit-Job geworden. Nach seinem Wohnort Buch am Erlbach hat er nun auch in Freising an der Eröffnung einer Mint-Garage mitgewirkt. Die Räume stellt die TU München zur Verfügung, der Verein Ausbildungsoffensive hat die Trägerschaft übernommen. Das alles sind kleine wichtige Bausteine, um einen Fachkräftemangel nicht einfach nur zu beklagen, sondern frühzeitig etwas dagegen zu tun.

Wie bei nahezu allen neuen Initiativen werden Koordinatoren und Helfer einen langen Atem brauchen, bis ihre Ideen wirklich Fuß fassen. Denn wünschenswert wäre, wenn nicht nur ein Teil der Kinder schon in jungen Jahren Gelegenheit hätte, kleine Experimente auszuführen oder eigene Ideen umzusetzen, sondern möglichst alle Buben und Mädchen. Natürlich wird nicht aus jedem von ihnen ein Ingenieur oder ein Naturwissenschaftler werden. Doch erfahren sie so auf spielerische Weise, ob ihre Vorlieben und Stärken eher hier oder doch woanders liegen.

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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