Kommentar:Längst überfällig

Ein Masterplan hilft dem Klinikum, konkurrenzfähig zu bleiben

Von Peter Becker

Schmuddelig sieht es aus, das Schwesternwohnheim des Freisinger Krankenhauses. Düster ragt es gegenüber der Jugendstilfassade des Hofbrauhauses an der Mainburger Straße empor. Die Fassade wirkt verwittert. Das Wetter und die Abgase der vorbeifahrenden Autos haben ihr in den vergangenen Jahrzehnten zugesetzt. Das Gebäude macht zum Teil einen maroden Eindruck. Die Betonwand an der Mainburger Straße vermittelt den Eindruck, als handele es sich um eine Bastion aus längst vergangenen Zeiten. Ein typischer Zweckbau eben, nur dazu gedacht, den am Krankenhaus arbeitenden Schwestern ein günstiges Dach über dem Kopf zu bieten.

Das soll sich jetzt nach Beschluss des Planungsausschusses des Freisinger Stadtrats ändern. Dabei geht es allerdings nicht nur um eine Verschönerung des Geländes. Vielmehr steht schlichtweg die Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums auf dem Spiel. Wer heute in der Region ein Krankenhaus erfolgreich betreiben will, muss seinen Angestellten günstigen Wohnraum und am besten noch eine Kinderbetreuung bieten. Ansonsten gerät er bei der Akquise von gut ausgebildetem Personal ins Hintertreffen.

Der Masterplan, das Gelände des Klinikums neu zu ordnen, war längst überfällig. Die veraltet wirkenden Personalbauten stehen seit Langem in starkem Kontrast zu den runderneuerten Bettenhäusern des Krankenhauses. Stadt und Landkreis dürfen sich deshalb nicht scheuen, in den nächsten Jahren wieder Geld in die Hand zu nehmen, um auch die Personalgebäude auf den modernsten Stand zu bringen. Sonst sind alle Anstrengungen, den Schuldenberg aus den Neunzigerjahren abzutragen, vergebliche Mühe gewesen.

© SZ vom 14.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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