Kommentar:Es bleibt vorerst ein Traum

Eine U-Bahn-Verlängerung bis Neufahrn wird wohl noch lange auf sich warten lassen

Von Peter Becker

In Neufahrn in die U-Bahn steigen und durchfahren bis nach Garching: Das wäre ein Traum für alle Studenten und Dozenten, die dort an der Technischen Universität zu tun haben. Nicht zu vergessen, die Fans vom FC Bayern München, die über Garching aus weiter zur Allianz-Arena fahren könnten. Die war übrigens gerade mal drei Jahre in Betrieb, als die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im Jahr 2008 eine Machbarkeitsstudie zur U6-Verlängerung in Auftrag gegeben hatte. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Die neue U-Bahn-Linie lohne sich nicht, weil sie von zu wenig Passagieren frequentiert würde, hieß die ernüchternde Botschaft.

Knapp zehn Jahre später rührt Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier für das Projekt, das ihm am Herzen liegt, wieder die Werbetrommel. Denn während auf den Straßen im Münchner Norden der Autoverkehr noch mehr zugenommen hat, stocken Planungen für Ausbau des Nahverkehrs. Keine Rede ist mehr von Schnellbussen, die Neufahrn und Eching mit Garching verbinden sollten. Das war damals ein Alternativvorschlag zur U6-Verlängerung. Ergibt ja bei den verstopften Straßen ohnehin keinen Sinn, es sei denn, so ein Bus hätte Vorfahrtsrecht.

Die U-Bahn-Verbindung von Neufahrn nach Garching wird wohl für weitere Dekaden ein Traum bleiben. Ebenso wie der Ringschluss rund um München. Selbst wenn eine Machbarkeitsstudie jetzt zu einem anderen Ergebnis kommen würde: Die zweite Stammstrecke kostet viel Geld und hat absoluten Vorrang vor anderen Projekten. Bevor sie nicht fertig gebaut ist, brauchen sich die Gemeinden im Münchner Norden keine Gedanken über eine Verlängerung der U6 nach Neufahrn zu machen.

© SZ vom 06.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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