Kommentar:Enormes Potenzial

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Warum das Zamma-Festival in Freising politisch und gesellschaftlich große Chancen birgt

Von Birgit Goormann-Prugger

Je näher der Start für Zamma in Freising rückt, umso mehr wird klar, welches Potenzial dieses Kulturfestival in sich trägt. Die Bürger aus Stadt und Umland haben das Programm in monatelanger Arbeit selbst gestaltet und sie haben die Chance ergriffen, auch auf die Bedrohung der Stadt durch den geplanten Bau der dritten Startbahn hinzuweisen. Schon beim ersten Ideentag vor über einem Jahr war schnell klar, dass die Bürger der Stadt dieses Thema auf jeden Fall ins Programm aufnehmen wollten. Erfreulich ist, dass der Bezirk als Veranstalter des Festivals das Brainstorming in Sachen Startbahnprotest nicht eingebremst hat.

Beim oberbayerischen Kulturfestival in Traunstein vor zwei Jahren kamen über 20 000 Besucher, in Starnberg waren es 27 000 und in Eichstätt gar 32 000 Gäste. Das sind im Durchschnitt 25 000 Interessierte, mit denen man auch bei Zamma in Freising rechnet. Alles wertvolle Multiplikatoren für die Sache der Startbahnaktivisten.

Doch noch mehr lässt sich mit dem Zamma-Festival für Freising herausholen. Die Bürger haben bei der monatelangen Probenarbeit Themen gesetzt, klare Standpunkte bezogen und ein kulturelles und gesellschaftliches Netzwerk aufgebaut, das es so zuvor nicht gegeben hat. Menschen jeden Alters haben sich kennen gelernt, mit unterschiedlichen Interessen, solche mit und ohne Behinderung, Alteingesessene und Fremde. Da scheint etwas Neues entstanden zu sein, nicht nur, weil in der Fischergasse auf der Moosach jetzt ein Schiff schwimmt und die Mariensäule bunt verkleidet wird. Diesen inspirierenden Flow gilt es mitzunehmen für die Zeit nach Zamma. Der Bezirk fördert Projekte, die fortgesetzt werden, zwei Jahre lang weiter mit je 15 000 Euro. Da heißt es dranbleiben.

© SZ vom 03.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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