Kommandanten treffen sich  in Langenbach:Feuerwehren brauchen eine gute Ausrüstung

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Bürgermeisterin Susanne Hoyer widerspricht dem Vorwurf, die Brandbekämpfer lieferten sich ein "Wettrüsten"

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Feuerwehren rücken nicht einfach so aus, wenn es brennt oder eine technische Hilfeleistung, meist nach einem Verkehrsunfall, ansteht. Die Einsätze wollen wohl organisiert und durchdacht sein. Dazu gibt es eigens eine staatliche Alarmierungsbekanntmachung und die Wehren gliedern sich nach einer Feuerwehrbedarfsplanung. Respekt und Bewunderung nötigt es dem Außenstehenden ab, was Feuerwehren neben dem Löschen so alles leisten. Bei der Kommandantenversammlung beim Alten Wirt in Langenbach gab es fast drei Stunden lang ein volles Technikprogramm.

Kreisbrandrat Manfred Danner, seit genau 82 Tagen als Nachfolger von Kreisbrandrat Heinz Fischer im Amt, bestand seine Feuertaufe mit Bravour. Ein Saal voller Uniformierter, dazu unter anderem der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Michael Hinterholzer, Landrat Josef Hauner und Langenbachs Bürgermeisterin Susanne Hoyer waren fachkundige Zuhörer. Hauner betonte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt und dem Kreisbrandkommando und dankte dem früheren Kreisbrandrat Heinz Fischer, der am 26. April offiziell im Landratsamt verabschiedet wird.

Das neue Ausbildungszentrum in Zolling sei in Betrieb genommen worden, der Landkreis investiere etwa 50 000 Euro in die Einrichtungen. Dass das Ehrenamt wenigstens einer angemessenen Aufwandsentschädigung bedarf, zeigt sich in einer Erhöhung der Entschädigung für Ausbilder von 9,20 auf 14,40 Euro.

Bürgermeisterin Susanne Hoyer war voller Lob für die Floriansjünger und verwahrte sich gegen den gelegentlich gehörten Vorwurf, die Wehren veranstalteten ein allgemeines "Wettrüsten". Gute Ausrüstung sei eine Grundvoraussetzung für die Arbeit der Feuerwehren und jede Gemeinde solle froh sein um jede Feuerwehr, die sie noch habe. Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Einsatz sei andererseits ungebrochen, betonte die Bürgermeisterin, und Feuerwehren könnten ein wenig Stolz darüber zeigen.

Drei Feuerwehrleute wurden besonders geehrt: Heinz Fischer, der in seiner 46-jährigen Karriere als Feuerwehrmann zuletzt 14 Jahre als Kreisbrandrat oberster Funktionsträger im Landkreis war, erhielt die Ehrennadel in Gold und den Titel Ehrenkreisbrandrat. Sebastian Keller, der als 16-Jähriger zur Feuerwehr kam und Ausbilder und Kreisbrandmeister war, ist von sofort an Ehrenkreisbrandmeister. Walter Schmidt, Zweiter Bürgermeister von Langenbach und bis jetzt Kommandant der Langenbacher Feuerwehr, bekam die Ehrennadel in Silber.

82 Feuerwehren, drei Werks- und eine Betriebsfeuerwehr gibt es laut Manfred Danner im Landkreis. 3527 aktive Dienstleistende, davon 203 weibliche, bilden die Grundlage für deren Arbeit. Erfreulich: Es gibt 41 Jugendgruppen mit 396 Jugendlichen und neuerdings sogar eine Kinderfeuerwehr. 250 Fahrzeuge haben die Wehren, Die Zahl der Brände war 2016 mit 695 rückläufig, das Gros der Arbeit bildeten die 1126 technischen Hilfeleistungen. Fazit: 2156 Einsätze, davon aber 1103 Fehlalarme, darunter mit steigender Zahl 21 Rauchwarnmelder, die jetzt Pflicht in allen Wohnungen sind. Insgesamt waren 34 050 Einsatzstunden im Dienste der Allgemeinheit geleistet worden.

Kreisbrandmeister Christian Riedl berichtete über Neuerungen bei der Ausbildung, Holger Scholz über die Gefahren des Kohlenmonoxids. Er riet zur Beschaffung von Warngeräten mit einer Kalibrierungsstation in Zolling. Helmut Schmid referierte über die Bedarfsplanung, die sich aus der Verantwortung der Gemeinden für die Feuerwehren ergibt - ein für den Laien nicht zu durchdringender Dschungel von Gefährdungsklassen, Risikoanalysen und Schutzzieldefinitionen. Doch für die Feuerwehrler ist es ein Brevier für den täglichen Einsatz.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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