Kirchbergers Woche:Blutwurz und Granit

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Die EM ist fast vorbei, die olympischen Spiele taugen nicht als Ersatz - bleibt nur der Blick auf die Fortschritte in der Freisinger Innenstadt

Von Johann Kirchberger

Endlich ist diese Europameisterschaft bald vorbei, werden die einen sagen, echt schade, die anderen, hat sie uns doch viele spannende Momente beschert. Von Montag an brauchen die Terminplaner jedenfalls keine Rücksicht mehr auf König Fußball zu nehmen. Doch das nächste sportliche Großereignis naht, die Olympischen Spiele in Brasilien. Aber was sind Olympische Spiele im Vergleich zu einer Fußball-EM? Erstens finden die im August statt, wenn bei uns sowieso alles im Urlaub ist und fast nichts stattfindet, das Weihenstephaner Bergfest einmal ausgenommen. Zweitens läuft da die Berichterstattung den ganzen Tag über, drittens gibt es da keine spannenden Termine, auf die man hinfiebern könnte und viertens halten sich die Chancen der deutschen Sportler auf Gold und Silber in Grenzen und sind meist Zufällen geschuldet.

Schützen, Ruderer, Kanuten, Bahn-Radfahrer und vielleicht die Hockeyspieler werden wohl wieder zuverlässig für Edelmetall sorgen, aber wer bleibt dafür schon die halbe Nacht auf? In welchen Kneipen und Biergärten wird Public Viewing angeboten? Gut, ein wenig Fußball wird auch gespielt, aber von Nachwuchsmannschaften. Kein Jogi weit und breit, kein Poldi und kein Schweini, keine Wade, um die wir uns sorgen müssten. Nein, mit einer Fußball-EM können Olympische Spiele nicht wirklich mithalten.

Die Stadt Hauzenberg im Bayerischen Wald war den meisten Freisingern bislang wohl nur durch den Blutwurz bekannt, ein Kräuterlikör, der auch bei uns so manchen Anhänger hat. Aus Hauzenberg kommt aber auch der Berbinger Granit, mit dem schon bald die gesamte Freisinger Innenstadt gepflastert werden soll. Bald ist natürlich etwas übertrieben. Heuer soll der Berbinger erst einmal in der Heiliggeistgasse und in Teilen der Unteren Domberggasse verlegt werden, bis Ende nächsten Jahres will man sich dann noch bis zur Weizengasse vorgearbeitet haben. Ja es geht voran mit dem Umbau der Freisinger Innenstadt, aber gaaaanz langsam.

Wer will, kann sich inzwischen schon mal ansehen, wie Freising künftig beleuchtet wird. Es werden bestehende Leuchtpunkte auf LED umgerüstet, schreibt die Stadt, und es werden neue, schöne Überspann- und Mastleuchten installiert. Wobei schön möglicherweise etwas anderes ist. Am Ende der Unteren Hauptstraße und in der General-von-Nagel-Straße können Leuchtkraft und Wärme des Lichts schon jetzt inspiziert werden. Das ganze Konzept wird erst noch vorgestellt, aber es hat ja noch Zeit. Die Pflasterer müssen schließlich auch mitkommen.

© SZ vom 09.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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