Kinder und Naturwissenschaften:Durch Ausprobieren ans Ziel

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Die erste Mint-Garage ist am Montag in Freising eröffnet worden. Kinder sollen dort ihr Interesse an Technik und Naturwissenschaften entdecken. (Foto: Marco Einfeldt)

In der Mint-Garage können Kinder experimentieren, so wird ihr Interesse an Technik und Naturwissenschaften gefördert

Von Fabio Baccoli, Freising

"Die Kinder sollen alles selbst ausprobieren, um den Spaß an Mint-Fächern zu entdecken", so beschreibt Ellen Walther-Klaus die Funktion der Mint-Garage, die am Montag offiziell an der Blumenstraße in einer Baracke der TU München nach einer erfolgreichen Erprobungszeit im Jahr 2016 eröffnet wurde. Die ehemalige Lehrerin ist selbst seit einigen Monaten ehrenamtlich als Coach tätig. Der Begriff Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

"In ganz Deutschland herrscht ein Fachkräftemangel in den Mint-Bereichen. Es gibt nur wenige Studiengänge und Ausbildungen", sagte Florian Herrmann. Der CSU-Landtagsabgeordnete gründete die Mint-Initiative in Freising gemeinsam mit Professor Wilfried Huber. Die Besucher konnten am Montag selbst Experimente ausführen. Da die Räume auch anderweitig genutzt werden, könne man die Veranstaltungen allerdings nur samstags anbieten. Auch die Betreuer, die aus verschiedenen Berufsgruppen stammen, hätten meist nur am Wochenende Zeit, weshalb dieses Angebot unter der Woche vorerst nicht möglich sei. Ideen der Kinder sollen umgesetzt werden, auch wenn dies einige Zeit dauern kann. Als Beispiel nannte Herrmann ein Kind, das wissen wollte, was in einem Vogelhäuschen geschieht. Also wurde zunächst ein solches Häuschen gebaut und dann mit Kameras ausgestattet.

Die Mint-Region Freising organisiert schon seit Jahren diverse Aktivitäten. Nicht nur außerschulisch - auch Besuche in unterschiedlichen Schulen stehen auf der Tagesordnung. Finanziert wird die Mint-Garage durch Spenden. Ein Team aus ehrenamtlichen Helfern, darunter Studenten, Professoren und Lehrer, organisiert die Veranstaltungen. Koordinator ist Wilfried Huber, der sich seit Jahren für die Mint-Fächer stark macht.

Als Gast kam am Montag auch Staatssekretär Bernd Sibler (CSU). Er zeigte sich sehr angetan von der Initiative und hob hervor, dass die Kinder samstags freiwillig teilnehmen. Das Engagement in den Mint-Fächern zeige bereits Erfolg, auch der Frauenanteil in den entsprechenden Studiengängen sei um 90 Prozent gestiegen, allerdings sei er immer noch gering, räumte er ein. "Ich bin fest davon überzeugt, dass da noch deutlich mehr geht. Freising ist aber auf dem besten Weg", ergänzte Sibler. Die Kinder sollen Dinge, die sie interessieren, in der Mint-Garage auszuprobieren. Ziel der Initiative sei aber nicht nur, das Interesse an den Fächern zu fördern und die Begeisterung von Mädchen für technische Berufe zu wecken, sondern auch die Zusammenarbeit von Jung und Alt. "Auch die Coaches lernen oft Neues durch das Herumprobieren der Kinder und das ist auch gut so", fasst Ellen Walther-Klaus zusammen.

© SZ vom 11.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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