Im Investitionsplan der Stadt Freising:Gut angelegtes Geld

Lesezeit: 4 min

Der Stadtrat verabschiedet an diesem Donnerstag den Haushalt für das Jahr 2016. Die größten Summen wandern in die Sanierung des Asamkomplexes, die Innenstadt und den Bau der Westtangente. Doch auch kleinere Vorhaben müssen finanziert werden

Von Kerstin Vogel, Freising

An diesem Donnerstag, 3. Dezember, wird der Freisinger Stadtrat über den Haushalt für das kommende Jahr abstimmen. Wofür die Stadt dabei das meiste Geld ausgeben wird, ist sattsam bekannt: Mehr als vier Millionen Euro wandern in die Generalsanierung des Asamkomplexes inklusive Freianlagen und WC. Weitere 4,1 Millionen sind es allein 2016 für die Innenstadtkonzeption, mehr als 20 Millionen für Bau und Planung der Westtangente. Zwei Millionen Euro sind für Grundstückskäufe reserviert und 1,14 Millionen fließen beispielsweise in den Ausbau der Breitbandversorgung und damit in die Wirtschaftsförderung. Doch neben diesen Millionensummen finden sich auch kleinere Posten im Investitionsplan für 2016. Manches ist erschwinglich, für andere Wünsche gibt es gar kein Geld.

< 1 000 000 Euro

Mit 800 000 Euro an Kosten rechnet die Stadt für den Betrieb der Bühne, wenn die Luitpoldhalle zur Ausweichspielstätte für das Asamtheater wird. 590 000 Euro dürfte die beabsichtigte Änderung des Bebauungsplanes für die Freisinger Clemensänger kosten. Hier sind 2017 weitere 2,5 Millionen Euro eingeplant. Mit jeweils 650 000 Euro rechnet die Stadt in den Jahren 2016 und 2017 für den dringend erforderlichen Neubau der Unterführung am ehemaligen Bahnposten 15 unter der B 11.

Auch im kommenden Jahr wird die Rettung des alten Gebäudekomplexes in der Freisinger Innenstadt viel Geld verschlingen. (Foto: Marco Einfeldt)

< 500 000 Euro

Die Feuerwache II in Lerchenfeld soll einen Anbau für Sozialräume und drei neue Stellplätze erhalten. Dafür stehen im Investitionsplan für 2016 bereits 400 000 Euro. Im Jahr darauf wird weiter in die Lerchenfelder Feuerwache investiert, knapp 1,9 Millionen finden sich im Finanzplan für 2017.

Exakt 500 000 Euro will die Stadt im kommenden Jahr in die Erweiterung von Klassenräumen der Interims-Realschule investieren. Weitere 500 000 Euro fließen jeweils in Umbau und Erweiterung des Kindergartens St. Klara sowie in den Neubau eines Kindergartens am Wettersteinring, der in den folgenden beiden Jahren weitere 4,4 Millionen Euro erfordern wird.

391 000 Euro sollen 2016 in die innere Erschließung des Wohngebietes Steinpark gesteckt werden, in den folgenden Jahren kommen weitere 2,6 Millionen Euro hinzu. 420 000 Euro kostet beispielsweise der Bebauungsplan für Rotkreuz- und Holzgartenstraße im kommenden Jahr. 350 000 Euro werden in die Oberflächenentwässerung in Sünzhausen gesteckt.

< 300 000 Euro

Recht harmlos kommt im Investitionsplan 2016 der Bau von Grund- und Mittelschule im neuen Wohngebiet Steinpark daher: 200 000 Euro sind hier eingeplant, doch was die Stadt wirklich zu erwarten hat, lässt sich aus der Finanzplanung für die folgenden drei Jahre ablesen: von 2017 bis 2019 stehen hier insgesamt fast 40 Millionen Euro im Plan. Die Investitionen in die Schulen läppern sich im Übrigen zusammen: 300 000 Euro sind für den Umbau der Physik- und Biologieräume am Dom-Gymnasium eingeplant, weitere 1,7 Millionen sollen 2017 und 2018 folgen. Ebenfalls mit Kosten von 300 000 Euro rechnet die Stadt im kommenden Jahr für den Neubau einer Dreifachturnhalle ohne Schwimmbad am Josef-Hofmiller-Gymnasium. Diese Summe wird natürlich nicht reichen, das "JoHo" soll bekanntlich vom Landkreis Freising übernommen werden, über weitere Kosten für Sanierung und Neubau der Halle wird dann wohl separat verhandelt werden.

500000 Euro will die Stadt in die Erweiterung von Klassenräumen der Interims-Realschule investieren. (Foto: Marco Einfeldt)

250 000 Euro sind 2016 für einen Anbau an die Freisinger Musikschule vorgesehen, hier werden dringend zusätzliche Musik- und Lagerräume benötigt. Die "Stabilisierung des Schulwegs" in Sünzhausen gibt es dagegen für 190 000 Euro.

< 150 000 Euro

Für exakt 150 000 Euro soll ein "pädagogisches EDV-Netz" für die Vöttinger Grundschule aufgebaut werden. Nur 5000 Euro weniger kostet diese Maßnahme für die Grundschule St. Lantpert. Etwas billiger - nämlich für 75 000 Euro - gibt es das pädagogische EDV-Netz für die Grundschule St. Korbinian. Für die geplante Generalsanierung und Erweiterung der Vöttinger Schule stehen 2016 weitere 100 000 Euro im Investitionsplan.

70 000 Euro schwer ist der Medienetat der Stadtbücherei für 2016 - und auch die Denkmalpflege will sich die Stadt etwas kosten lassen: 120 000 Euro sind reserviert für die Instandsetzung und Ergänzung von Denkmälern. 65 000 Euro hält die Stadt 2016 für den lange geplanten Spiel- und Bolzplatz am Karwendelring bereit. Hier sind 2017 weitere 425 000 Euro eingeplant. 130 000 Euro Kosten erwartet man 2016 für den geplanten Umbau der Kreuzung Mainburger-/Landshuterstraße, hier sollen 2017 weitere 100 000 und 2018 1,6 Millionen Euro folgen. 100 000 Euro sind noch einmal für das Montessori-Zentrum in Lerchenfeld vorgesehen.

Einen Anbau für Sozialräume und drei neue Stellplätze soll die Feuerwache II in Lerchenfeld erhalten. (Foto: Marco Einfeldt)

100 000 Euro werden in Hochwasserschutzmaßnahmen im Stadtgebiet investiert. Ebenso viel kostet der Bebauungsplan für das neue Kombibad in Lerchenfeld im kommenden Jahr. Auch hier werden 2017 und 2018 noch einmal knapp 1,5 Millionen folgen.

< 50 000 Euro

30 000 Euro sollen für eine Geschwindigkeitswarnanlage für die Verkehrsüberwachung investiert werden. Ebenso vergleichsweise günstig sind mit 30 000 Euro die Investitionen in Parkscheinautomaten und Parkuhren - noch einmal dieselbe Summe soll in die Optimierung des Bus-, Rad- und Autoverkehrs auf dem P & R-Platz am Bahnhof gesteckt werden.

Genau 50 000 Euro will die Stadt in die Planung für die Grundsanierung der Grundschule St. Korbinian investieren. Weitere 100 000 Euro finden sich hier in der Finanzplanung für 2017. Für die Stadtbücherei werden im Haushalt für das kommende Jahr 20 000 Euro unter dem Posten "Rechtsstreit bezüglich Parkettboden" bereitgestellt. 35 000 Euro sind reserviert für die Erweiterung der Lagerräume am Freisinger Jugendzentrum. Noch einmal 50 000 Euro will man in die Straßenbeleuchtung investieren. Ebenso viel dürfen der Abriss der alten Andlfinger-Hallen am Seilerbrückl einerseits und die Sicherung der Kellerräume des Freisinger Lindenkellers auf der anderen Seite kosten.

< 10 000 Euro

5000 Euro werden dem Stadtmuseum auch im kommenden Jahr wieder für den Erwerb von Kunstgegenständen zur Verfügung gestellt. Eine ebenso große Summe soll zum einen in "Legendenzusätze für Straßenschilder", zum anderen in Diensthandys für die Stadtverwaltung investiert werden. Auch die geplanten Möglichkeit einer Baumbestattung am Waldfriedhof darf laut Investitionsplan 5000 Euro kosten - genau so viel wie eine EDV-Verkabelung für WLAN im Lindenkeller. Für 7500 Euro darf die Musikschule Instrumente kaufen, genau 10 000 Euro will die Stadt in die Sanierung der Wege am Waldfriedhof investieren.

< 1000 Euro

1000 Euro investiert die Stadt in einen Posten namens "Brunnenanlagen, elektrotechnische Nachrüstung". Weitere 1000 Euro lässt sich die Stadt im kommenden Jahr die Beschilderung von Spielplätzen kosten. Darüber hinaus sind hier keine Investitionen vorgesehen. Ebenfalls gar kein Geld gibt es 2016 unter anderem für Hundekotentsorgungsstationen, eine Fotovoltaikanlage für das Feuerwehrhaus in Pulling, einen neuen Werkraum an der Grundschule St. Lantpert, eine Fotovoltaikanlage für die Grundschule Pulling, einen überdachten Fahrradständer an der Musikschule, eine überdachte Betontischtennisplatte am Jugendzentrum Lerchenfeld, die Klimaanlage in der Luitpoldhalle und den Neubau der Kinderkrippe an der Alleestraße. Auch für die von vielen geforderte Beleuchtung des neuen Isarstegs ist 2016 kein Geld im Etat vorgesehen.

© SZ vom 03.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: