Grundschüler:Einzug ins neue Domizil

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Erste Umzugsarbeiten am Donnerstag. Andre Mühlbach, Timo Klumpp, Werner Selbach und Leonhard Böttinger tragen Stühle ins neue Heim in Lerchenfeld. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach den Kindergarten- und Krippenkindern siedeln am Freitag die Montessori-Grundschüler nach Lerchenfeld um. Man freut sich auf viel Licht und helles Holz, auf frische Raumluft und viel Platz sowie eine eigene Turnhalle

Von Alexandra Vettori, Freising

Die Kindergartenkinder haben es schon hinter sich, die Grundschüler sind am heutigen Freitag an der Reihe. Stück für Stück zieht die Montessorischule aus dem Palottiner-Gebäude in das neue, 16 Millionen Euro teure Domizil an der Straße Gute Änger in Lerchenfeld um. Alles ist generalstabsmäßig geplant, nicht nur Alceste Avonda, die Geschäftsführerin des Freisinger Montessorivereins, sieht dem Umzug der zweiten Tranche gelassen entgegen. 120 Schüler besuchen die Grundschule im Moment, der Großteil ihrer Eltern hilft laut Avonda beim Umzug mit. "Wir haben da ein paar super Leute, die das auf den Weg gebracht und perfekt organisiert haben", erzählt sie. Eine Reihe von Kleintransportern haben sie auch zur Verfügung gestellt, sodass der Verein zusätzlich nur einen 7,5 Tonner-Lastwagen mieten musste. Die Kindergarten- und Krippenkinder haben sich längst schon eingelebt, sie sind seit Januar in ihren neuen Räumen.

Am Wochenende folgen Stühle, Tische, Schränke und die vielen Unterrichtsmaterialien der Grundschüler. "Die Montessoripädagogik sieht ja viele Materialien vor, das in vielen Regalen lagert und alles muss verpackt, transportiert und dann wieder ausgepackt werden", betont Alceste Avonda. Aber nachdem schon der Umzug des Kinderhauses problemlos vonstatten gegangen sei, rechnet man damit auch jetzt. Im Juli folgen die 200 Mittelschüler, und, ganz zum Schluss die Verwaltung und Geschäftsführerin Alceste Avonda. "Wir", sagt sie, "machen das hier dann komplett leer".

Das Kinderhaus jedenfalls hat den neuen Standort und die hellen, lichten Räume schon schätzen gelernt. 75 Kindergartenkinder werden hier betreut, dazu kommt die Krippengruppe, die es seit Januar gibt. Sie ist auf zwölf Kinder ausgelegt, einige Plätze sind aber noch frei, was Avonda damit erklärt, dass die Krippe unter dem Jahr gestartet sei. Damit entspricht die Montessori-Krippengruppe was die Zahl der Kinder anbelangt, einer herkömmlichen. Der Unterschied liegt in der Personalausstattung, in der Montessori-Krippe arbeitet zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen zwei Kräften noch eine dritte Pädagogin.

Den scheibchenweise Umzug begründet die Geschäftsführerin damit, dass man die Sache in logistischer Hinsicht entzerren wollte, "sonst stehen wir uns da auf den Füßen". Aber natürlich, räumt sie mit einem Lächeln ein, sei auch noch gar nicht alles fertig, "aber es handelt sich nur noch Restarbeiten". In der Montessoribelegschaft und bei den Eltern halten sich Wehmut und Freude angesichts den anstehenden Komplett-Umzugs laut Avonda die Waage, "da haben wir hier alle Stimmen". Die einen werden die Atmosphäre des ehrwürdigen Pallotiner-Altbaus missen, die anderen freuen sich auf viel Licht und helles Holz, auf frische Raumluft und viel Platz - sowie eine eigene Turnhalle, die auch Sportunterricht am Vormittag ermöglicht.

Bis jetzt hat der Montessoriverein auf Feierlichkeiten am Neubau verzichtet, "wir haben das Geld lieber in den Bau gesteckt", erklärt Alceste Avonda. Außerdem war der Zeitdruck nach der einjährigen Verzögerung des Baustarts groß. Jetzt aber steht der Termin: Am 16. Oktober findet die feierliche Einweihung des neuen Schulzentrums fest. 18 Jahre nach dem Start der 16 ersten Montessori-Schülern in Freising, hat die Schule damit eine eigene, repräsentative Heimat gefunden, in der die Kinder von der Krippe bis zur zehnten Klasse nahtlos nach der sanften Montessoripädagogik betreut und unterrichtet werden. Finanziert hat der Verein den Neubau vor allem über Kredite und Einlagen der Eltern. Auch wer in Zukunft sein Kind auf die Schule schickt, zahlt noch mit, indem er ein zinsloses Darlehen in Höhe von 4440 Euro bereitstellen muss. Scheiden die Kinder aus der Schule aus, erhalten die Familien die Summe innerhalb von zwei Jahren zurück.

© SZ vom 26.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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