Großes Bauprojekt:Verdoppelung

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Das so genannte Entleutnerhaus in der Freisinger Altstadt soll abgerissen werden und zwei Neubauten weichen.

Von Kerstin Vogel, Freising

In der Altstadt steht wieder eine größere Baumaßnahme an. Das so genannte Entleutnerhaus an der Oberen Hauptstraße 41 soll samt der dazu gehörigen älteren Restgebäude Am Wörth abgerissen und durch zwei neue Häuser ersetzt werden. Die Ladenflächen in dem alten Gebäude entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen, das Haus selber befindet sich ohnehin nicht mehr im Originalzustand. Dementsprechend ist es auch nicht als Einzeldenkmal zu schützen. Die Pläne für den Neubau aber stießen am Montag im Gestaltungsbeirat nicht uneingeschränkt auf Gefallen.

Für die Neubauten haben sich die Planer vorgestellt, im Erdgeschoss des vorderen Hauses wieder einen Laden unterzubringen, in den beiden Obergeschossen und dem Dachgeschoss sollen Büros entstehen. Im neuen Rückgebäude sind auch Wohnungen geplant. Zwischen den beiden Häusern soll ein Innenhof entstehen, im Erdgeschoss des Rückgebäudes könnten entweder Büros oder Lagerflächen für den Laden untergebracht werden. Im Vergleich zu den Nachbarn soll der Neubau an der Oberen Hauptstraße dem Planer Markus Neuber zufolge "nicht das Größte werden, aber auch nicht das Kleinste bleiben."

Noch steht es: Das so genannte Entleutnerhaus an der Oberen Hauptstraße 41 soll durch zwei neue Häuser ersetzt werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Den Experten im Gestaltungsbeirat gefiel vor allem die große Glasfläche, die im neuen Erdgeschoss zur Hauptstraße hin geplant ist, nicht so richtig gut. Johann Spengler sprach die dringende Empfehlung aus, hier noch "Stützflächen" vorzusehen. Außerdem gab es leise Kritik, dass bei dem Neubau auf einen Sockel verzichtet werden soll. Auch darüber sollen die Bauherren noch einmal nachdenken. Gar nicht gefiel den Fachleuten die Position des hinteren Gebäudes. Anders als der Planer fand Spengler die vorgeschlagene Fassade alles andere als "unaufgeregt". Außerdem bat er zu prüfen, ob die geplanten drei Geschosse an dieser Stelle nicht doch zu viel sind.

Enttäuscht zeigte sich Kulturreferent Hubert Hierl von der Planung: "Wir reden immer über die historische Altstadt, aber wenn wir so weiter machen, haben wir bald keine historische Altstadt mehr." Hierl gefiel vor allem der geplante Giebel auf dem vorderen Neubau nicht. Da sehe das Haus jetzt besser aus. Spengler regte noch an, das vordere Haus vielleicht ein wenig schmaler zu bauen und dafür ein Geschoss höher. Damit müsste das Rückgebäude nicht so weit in den Wörth hineinragen. Auch darüber sollen die Planer nun noch einmal nachdenken.

© SZ vom 10.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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