"Grauzone" in Langenbach:Geduldetes Wohnen in Wochenendsiedlung

Die Wochenendsiedlung "In der Lohe" hat den Gemeinderat wie-der einmal eingeholt. Baurechtlich "eine Grauzone", wie Bürgermeisterin Susanne Hoyer bei der Vorlage eines Bauantrags im Gemeinderat meinte. Die Lohe wurde nämlich im Jahr 1966 als "Wochenendsiedlung" genehmigt, ist aber de facto inzwischen längst zu einer Wohnsiedlung geworden. Die Siedlung hat keine Schmutzwasserkanalisation, wie eh und je gibt es nur Kleinkläranlagen, sprich Versitzgruben. Die Erschließungsstraße ist in Privatbesitz der Grundstückseigentümer. Generationen von Gemeinderäten haben sich seit den 70er Jahren bemüht, an dieser Erschließungssituation etwas zu ändern. Her-ausgekommen ist so gut wie nichts. Das Wohnen in diesem baurechtlichen Außenbereich einfach zu untersagen, ist weder für die Bewohner noch für die Behörden eine Alternative. Ratsmitglied Elmar Ziegler (CSU) hätte von der Bürgermeisterin gern die Hintergründe der Causa Lohe erläutert gehabt, doch die meinte leicht resignativ: "Das würde allein eine halbe Stunde dauern". Die Wohnsiedlung sei "inzwischen geduldet". Ziegler wie auch sein Kollege Johannes Hehnen (SPD), beide Gemeinde-ratsneulinge, verweigerten dem Bauan-trag ihr Einvernehmen. Es ging um den Anbau eines Hobbyraums an das bestehende Wohnhaus. Grade dass niemand im Gemeinderat sagte: "Is eh scho wurscht."

© SZ vom 23.05.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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