Gespräch über "Jugend musiziert":Es werden einem Türen geöffnet

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Jacob Burzin hat gute Erinnerungen an "Jugend musiziert" - und studiert jetzt an der Hochschule für Musik. (Foto: Marco Einfeldt)

Jacob Burzin hat mehrmals an dem Wettbewerb teilgenommen. Heute studiert er Musik für das Lehramt

Interview von Gudrun Regelein, Freising

- An diesem Wochenende findet zum 54. Mal der Regionalwettbewerb Jugend musiziert statt. In diesem Jahr präsentieren sich 183 Nachwuchsmusiker aus Freising und Erding in der Musikschule Freising vor einer Jury und Publikum - ihr Auftritt wird bestenfalls mit der Weiterleitung zum Landeswettbewerb belohnt. Die SZ sprach mit Jacob Burzin, einem ehemaligen Teilnehmer aus Freising, der inzwischen Musik in München studiert, über seine Erfahrungen mit "Jugend musiziert".

SZ: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren ersten Auftritt bei "Jugend musiziert"?

Jacob Burzin: Ich war damals zwölf Jahre alt - und habe, wie ich das früher immer tat, zu spät mit dem Üben angefangen. Offensichtlich habe ich meinen ersten Wettbewerb nicht ernst genommen und alle möglichen Leute um mich herum bekamen Panik - nur ich nicht. Es hat dann doch zu einem ersten Platz gelangt (lacht).

Wie oft nahmen Sie danach noch an dem Nachwuchswettbewerb teil?

Fünf Mal, glaube ich. Jedes Mal in verschiedenen Kategorien - einmal Klavier solo, als Duo oder auch als Trio. Meistens hat es für eine Weiterleitung in den Landeswettbewerb gelangt. Sehen Sie "Jugend musiziert" als Sprungbrett für Nachwuchsmusiker - oder als eine Möglichkeit, in jungem Alter an Wettbewerben herangeführt zu werden?

Das ist sicher sehr abhängig von der Kategorie, in der man teilnimmt und natürlich auch von der Jury: Man muss unter Umständen mit einem negativen Feedback umgehen können. Entscheidend ist wahrscheinlich, wie man "Jugend musiziert" selber nutzt. Mir persönlich hat es beispielsweise als Vorbereitung für ein Ziel sehr geholfen. Früher brauchte ich den Druck. Und bei einer erfolgreichen Teilnahme werden einem natürlich Türen geöffnet. Was aber nicht unbedingt heißen muss, dass man dann auch Berufsmusiker wird. Aber wenn ich früher nicht teilgenommen hätte, dann würde ich wahrscheinlich nicht Musik studieren. Ohne die Musikschule und den Unterricht dort aber auch nicht.

Wann wussten Sie, dass die Musik für Sie mehr als nur eine schöne Freizeitbeschäftigung ist? Das war - glaube ich - in der zehnten Klasse. Damals entschied ich mich, Musik zu meinem Beruf zu machen, es zumindest zu probieren. Ich studiere momentan in München an der Hochschule für Musik im siebten Semester Lehramt am Gymnasium. Und würde danach gerne noch einen anderen, eher künstlerischen Studiengang anhängen. Mein Ziel ist, Orchesterleitung zu studieren.

An eine Solokarriere dachten Sie nie?

Nein, zum einen, da ich dafür technisch nicht versiert genug bin. Und zum anderen ist es nicht das, was ich für mich will. Das wollen Tausend Leute und dann gibt es gerade einmal zwei Jobs. Das Ellbogen-Denken, dass man dafür braucht, ist nicht unbedingt meins.

Woher diese Liebe zur Musik?

Ich bin in einer musikalischen Familien aufgewachsen. Meine Eltern spielen beide Instrumente, meine Mutter singt auch im Chor. Ich bin mit Musik groß geworden, habe schon als Kind Konzerte besucht. Ich habe Zuhause viel von Musik mitbekommen - vor allem sehr viel Bach.

Werden Sie am Wochenende bei Jugend musiziert vorbeischauen? Ihr jüngerer Bruder wird mit der Bratsche teilnehmen.

Ich würde mir das Vorspiel natürlich sehr gerne anhören, aber ich muss selber eine Chorprobe leiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich das Quartett, mit dem er teilnimmt, noch bei einem Auftritt erleben werde.

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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