Der Kulturverein Abseits hat noch einmal etwas mehr Zeit eingeräumt bekommen, um die Finanzierung für den Kauf der Neustifter Kneipe auf die Beine zu stellen. Deshalb fiel am Donnerstag im Freisinger Stadtrat auch noch keine Entscheidung. Das Gremium verschob die Diskussion auf die nächste Sitzung im November, da das Thema diesmal nicht auf der Tagesordnung stand. Der Punkt hätte nur dann behandelt werden können, wenn es besonders dringlich gewesen wäre. Da der Besitzer der Immobilie, Guy Graf von Moy, den Abseits-Freunden aber zum dritten Mal einen Aufschub gewährte, geht die Hängepartie vorerst weiter.
Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Stadtrats hatte sich bereits am Montag mit dem Abseits befasst. In der Sitzung wurde deutlich, dass der Kulturverein wohl nicht, wie gewünscht, mit einem zinslosen Darlehen in Höhe von über einer Million Euro rechnen kann. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass er einen Zuschuss von etwa 80 000 Euro erhalten könnte - das sind zehn Prozent der Summe, die der Verein nach einer Schätzung der Stadt für den reinen Kulturbetrieb des Abseits ausgeben würde. Ebenso hoch wäre ein zinsloses Darlehen, denkbar wäre außerdem eine Bürgschaft. Der Verein rechnet mit Gesamtkosten von 2,25 Millionen Euro für den Erwerb und die Renovierung des maroden Gebäudes am Herrenweg sowie für die Erweiterung des Kulturzentrums.
Vorsitzender Norbert Bürger sagte am Freitag, der Verein kämpfe nach wie vor für das Abseits und müsse nun abwarten. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht". Er betonte, "dass hier kein Verein Geld für ein Vereinsheim bekommt". Vielmehr gehe es um eine gemeinnützige Sache - um den Erhalt eines Bereichs der Kultur, "den es so sonst in Freising nicht gibt". Der Verein hoffe, dass dies "viele kapiert haben".