Frisches Essen statt Tiefkühlmenüs:Kost aus dem Seniorenheim

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Im Seniorenheim kocht man für die Mittelschule: (v. l.) Michaela Hain-Liesting, Sylvia Kleidorfer, Küchen-Chef Georg Bauer, Heimleiter Thomas Klein (Foto: privat)

Küche in Marzling beliefert nun auch Mittelschule in Neustift

Synergieeffekte über Einrichtungen und Generationen hinweg: Die Idee dazu entstand im Gedankenspiel zweier Freundinnen - die Geschichte um das Mittagessen der Ganztagesschüler an der Neustifter Mittelschule hat Charme. Bislang kam bei den 19 Fünft- bis Neuntklässlern, die täglich bis 17 Uhr an der Schule bleiben, Tiefkühlkost auf den Tisch. Jetzt gibt es mittags frisch Gekochtes - aus dem Marzlinger Seniorenheim.

Dort wirft Küchenchef Georg Bauer normalerweise die Öfen an, um 120 Senioren satt zu machen. Hauptspeisen, Salate, Suppen, Nachtisch und Kuchen, alles wird frisch zubereitet. Einige Essen mehr dürften für das Küchenteam kein Problem sein, so überlegten vor Monaten Michaela Hain-Liesting, die in der Volksschule Neustift seit vergangenem Jahr die Nachmittagsbetreuung leitet, und Sylvia Kleidorfer aus der Geschäftsleitung des Marzlinger Seniorenheimes. Die beiden kennen sich privat, im Gespräch entstand die Catering-Idee. Sie sprachen mit Heimleiter Thomas Klein und Schulleiterin Renate Bruckmeier, mit dem Küchenchef und der Freisinger Stadtjugendpflege, dem Träger der Ganztagesbetreuung an der Neustifter Mittelschule. Danach war klar: super Idee!

Jetzt holt einer aus dem Mittagsbetreuungsteam jeden Tag die in Wärmeboxen verpackten Essen in Marzling ab, serviert wird im Schülercafé auch für das Team der Nachmittagsbetreuung, Lehrer sind ebenfalls willkommen. 3,50 Euro kostet die Portion, Suppe und Nachtisch inklusive. "Wenn wir es extra kochen müssten, würde es sich nicht rentieren, aber so läuft das mit", sagt Küchenchef Georg Bauer. Der Renner bei den Schülern, hat er beobachtet, sind Lasagne, Spaghetti Bolognese, aber auch Couscous-Salat. Weil viele Kinder Muslime sind, achtet er darauf, kein Schweinefleisch zu verwenden, das sei ohnehin gesünder. Die, auf die es ankommt, die Jugendlichen, halten sich mit Urteilen zurück. "Ich mag's nicht so, aber ich hab das Essen vorher auch nicht gemocht", meint ein Mädchen, ihr Nachbar fügt hinzu, "die Suppen sind la la." An der Tür zum Schülercafé hängen die Verhaltensregeln für das gemeinsame Mittagessen: "Nicht schreien, nicht kippeln, mit Besteck essen."

© SZ vom 13.06.2015 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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