Freisinger Winterdienst:Belastungsprobe

Lesezeit: 2 min

Wenn es tagsüber weiter schneit, müssen die Mitarbeiter mehrmals noch zum Schneeräumen ausrücken. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Winterdienste von Stadt und Landkreis waren in den vergangenen Tagen im Dauereinsatz. Derzeit halten sich die Kosten dafür aber noch in Grenzen. Grundstücksbesitzern, die Gehwege nicht räumen, droht ein Bußgeld.

Von Christoph Dorner, Freising

Nach einer besonders milden Vorweihnachtszeit hat der Winter den Landkreis Freising derzeit fest im Griff. Auch die Winterdienste in der Region mussten daher regelmäßig ausrücken. Für sie waren die vergangenen Tage wegen anhaltendem Frost und wiederholter Schneefälle eine Belastungsprobe. Die vielen Einsätze der sieben Räumfahrzeuge und der bis zu 65 Personen treiben auch die Kosten für den Winterdienst der Stadt Freising in die Höhe. Allerdings nach vorläufigen Schätzungen nicht so hoch, wie im harten Winter 2012/2013. Damals hatte der Winterdienst die Stadt 542 000 Euro gekostet. Die Fahrzeuge des Bauhofs hatten bei 63 Einsätzen 1800 Tonnen Salz ausgestreut. Ein Jahr später wurden aufgrund der milden Temperaturen nur 400 Tonnen Salz und folglich auch nur 210 000 Euro benötigt.

In diesem Winter habe man seit den ersten Einsätzen an den Weihnachtsfeiertagen bislang etwa 800 Tonnen verbraucht, sagt Bauhofleiter Georg Rößl - ein Durchschnittswert, nachdem die Zahlen in den vergangenen Jahren extrem geschwankt waren. "Ich kann mir aber vorstellen, dass der Winter uns im Februar noch ordentlich auf Trapp halten wird", sagt Rößl.

Er geht davon aus, dass der Streusalzvorrat von rund 700 Tonnen, der im Bauhof und der Stadtgärtnerei gelagert ist, bis Ende März aufgebraucht sein wird. Denn normalerweise verbrauche man ungefähr 1000 bis 1500 Tonnen für das circa 240 Kilometer lange Straßen- und Gehwegenetz der Stadt.

Vom Deutschen Wetterdienst erhalten die Winterdienste mehrmals täglich aktuelle Wetterprognosen. In den vergangenen Tagen war Georg Rößl dennoch als Teil eines Spähtrupps wie üblich am frühen Morgen um 3.15 Uhr eine Stunde lang das Stadtgebiet abgefahren, um in Kurven und an Abhängen besonders gefährliche Stellen zu identifizieren und zu melden. Eine Stunde später rückten die Räumfahrzeuge und die Mitarbeiter des mobilen Handräumdiensts an, um die Straßen für den Pendlerverkehr frei zu räumen. Am Montag sorgten zudem Schneeverwehungen auf Landstraßen im gesamten Gemeindegebiet dafür, dass die Winterdienste bis zum Nachmittag immer wieder ausrücken mussten. Geräumt werden müssen im Landkreis zudem 230 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen sowie 260 Kilometer Kreisstraßen. Hierfür sind die Straßenmeisterei Freising und der Landkreisbauhof mit ihren Mitarbeitern zuständig.

In den vergangenen Tagen hat der Freisinger Bauhofleiter Georg Rößl auch beobachtet, dass einige Bürger ihrer Räum- und Streupflicht entlang der teils spiegelglatten Bürgersteige ihrer Grundstücke wiederholt nicht nachgekommen sind. "Wenn da etwas passiert, möchte ich nicht in der Haut der Leute stecken", sagt Rößl. Seine Mitarbeiter würden Verstöße gegen die Räumpflicht, die wochentags von 7 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 20 Uhr gilt, konsequent beim Ordnungsamt melden. Rutscht nämlich ein Passant aus, haftet der Grundstückseigentümer und kann wegen fahrlässiger Körperverletzung belangt werden. Behandlungskosten und Schmerzensgeldforderungen können dann die Folge sein. Bei versäumter oder unsachgemäßer Räumung drohen ungeachtet eines Unfalls Bußgelder durch das Ordnungsamt.

Für die kommenden Tage haben die Wetterdienste zumindest ein Ende der Schneefälle vorhergesagt. Weil das Thermometer nachts unter null fällt und tagsüber auf Plusgrade klettert, könnte es jedoch gerade in den Morgenstunden empfindlich glatt werden. Georg Rößl und seine Mitarbeiter werden vorbereitet sein.

© SZ vom 10.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: