Freisinger Polizei:Probesitzen in der Haftzelle

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Bürgermeisterin Eva Bönig hat bei der Pressekonferenz im Rathaus Polizeichef Ernst Neuner (r.) und seinem Kollegen Oliver Müller eine Fingerpuppe geschenkt. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger sollten ihren Polizeibeamten nicht immer nur beim Volksfest begegnen, sagt Polizeichef Neuner. Deshalb öffnet die Polizei interessierten Besuchern am 4. Juni in der Haydstraße ihre Tür.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der neueste Mitarbeiter der Polizei misst etwa zehn Zentimeter, hat ein freundliches Gesicht und eine schicke grüne Schupo-Mütze auf dem Kopf: Bürgermeisterin Eva Bönig hat die kleine Fingerpuppe am Montag Polizeichef Ernst Neuner und seinem Kollegen Oliver Müller geschenkt - für den "Tag der offenen Tür", den die Freisinger Polizei am Samstag, 4. Juni, in ihrer Dienststelle plant.

Neuner und Müller waren eigens ins Rathaus gekommen, um bei der monatlichen Pressekonferenz Werbung für die geplante Veranstaltung zu machen, und sie amüsierten sich königlich über den neuen "Helfer". Er soll laut Bönig vor allem dazu beitragen, Kindern die Ängste zu nehmen, die möglicherweise mit einem Polizeigebäude verbunden sind. Zu diesem Zweck haben sich die Beamten allerdings auch selber so einiges einfallen lassen. So wird es spezielle Führungen für Kinder geben, man kann die verschiedenen Fahrzeuge der Polizei bestaunen, an Gewinnspielen teilnehmen oder beispielsweise die Haftzellen einmal ganz unverbindlich "testen".

Vorführungen der Diensthunde und Kettcar-Fahrten mit Rauschbrille

Andere Angebote des Veranstaltungstages richten sich auch, aber nicht nur an die Kinder. So kündigte Neuner beispielsweise Vorführungen an, bei denen die Diensthunde der Freisinger Polizei ihr Können zeigen. Es soll einen Gurtschlitten geben und einen Kettcar-Parcours, den man mit einer "Rauschbrille" absolvieren muss, um eine Trunkenheitsfahrt zu simulieren. Außerdem verhandeln die Polizisten noch mit dem örtlichen Alpenverein über einen betreuten Kletterturm, wie Neuner sagte: "Dort können Kinder und Erwachsene dann gleichermaßen lernen, aufeinander aufzupassen." Geplant sind außerdem verschiedenen Vorträge zu aktuellen Präventionsthemen, ein Krimiautor aus der Hallertau wird aus seinen Werken vorlesen und es gibt Stände des Präventionsvereins "Owacht" und der Freisinger Sicherheitswacht, die aktuell aus fünf Mitgliedern besteht, für die man laut Polizeichef Neuner aber gerne weitere ehrenamtliche Helfer anwerben würde.

Die Freisinger Polizeiinspektion liegt im Trend. In ihrem Zuständigkeitsbereich ging 2021 die Zahl der Straftaten zurück. (Foto: Marco Einfeldt)

Dazu passend ist auch die Stadt Freising beim Tag der offenen Tür in der Polizeiinspektion mit einem Infostand vertreten, wo es ebenfalls um die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements gehen soll. Feuerwehr und THW werden die Gelegenheit nutzen, auch über ihre Arbeit zu informieren - und natürlich gibt es daneben Speisen und Getränke sowie ein Musikprogramm, an dem sich eventuell auch die städtische Musikschule noch beteiligt.

Die Freisinger Bevölkerung solle "ihren" Polizeibeamten "nicht immer nur beim Volksfest begegnen oder sie in Streifenwagen sitzen sehen", erklärte Neuner die Idee hinter dem "Tag der offenen Tür". Das Programm richte sich dabei an jedermann, betonte der Polizeichef, an Jung und Alt, Familien, Eingesessene und Migranten - und man hoffe neben der Information auch auf die Gelegenheit zu vielen Gesprächen in einer entspannten Atmosphäre.

Der Tag der offenen Tür in der Freisinger Polizeiinspektion beginnt am Samstag, 4. Juni, um 10 Uhr und dauert bis 18 Uhr. Er findet bei jedem Wetter statt. Weil an der Haydstraße kaum Parkplätze vorhanden sind, gibt es kostenfreie Ausfahrtickets für das Altstadt-Parkhaus.

© SZ vom 03.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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