Freisinger Innenstadtumbau:Unwort des Jahres

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Straßenausbaubeitragssatzung führt zu Anwohnerprotesten

Der geplante Umbau der Freisinger City hat der Stadt im Jahr 2015 neben neuen Kostenschätzungen und Rüttelversuchen auch eine neue Bürgerinitiative beschert. Aufgeschreckt durch den Beginn der Kanalbauarbeiten in der Weizengasse, mit denen Anfang Juli der Startschuss für die neue Innenstadtkonzeption fiel, stellte sich den Anwohnern plötzlich die Frage, inwieweit sie hier wohl mitzahlen müssen.

Bei einer Informationsveranstaltung für alle Anlieger des ersten Bauabschnitts, der auch die General-von-Nagel-Straße, die Heiliggeistgasse und einen Teil der Unteren Hauptstraße umfasst und zu dem auch die Erneuerung der Strom-, Wasser- und Gasleitungen gehört, fiel dann das gefürchtete Wort "Straßenausbaubeitragssatzung". Nach dieser müssten die Anwohner 70 Prozent der Kosten übernehmen. Zwar hat die Stadt längst beschwichtigt und versprochen, einen anderen Weg zu suchen, auch steht noch gar nicht fest, wie hoch die Kosten ausfallen, die Bürgerinitiative aber hat sich trotzdem gegründet und wacht nun unter dem Motto "Innenstadtsanierung - Aber nicht auf Kosten der Anlieger" über die Umsetzung der Konzeption.

Bereits Ende April 2015 war eine neue Kostenschätzung für den gesamten Umbau der Freisinger Innenstadt vorgelegt worden: 21,5 Millionen Euro soll die Frischzellenkur für die City demnach kosten, deutlich mehr als die ursprünglich angenommenen elf Millionen, zumal noch einmal etwa 25 Prozent dieser Summe als Baunebenkosten hinzukommen dürften. Als Grund für den Anstieg wurde unter anderem eine Erweiterung des Planungsgebietes um Heiliggeistgasse, Paudiß-Platz und das Spanngässchen bis an die Moosachbrücke genannt. Herausgenommen wurde die östliche Angerbadergasse, für die eine städtebauliche Feinuntersuchung läuft.

Präzisiert wurde im April auch das künftige Verkehrskonzept für die Altstadt. Demnach soll es nun doch eine Fußgängerzone rund um den Marienplatz geben. Die restliche Innenstadt wird verkehrsberuhigt. Grundsätzlich ist ein barrierefreier Ausbau mit höhengleichen Verkehrsflächen geplant. Festgehalten wird an der Öffnung der Stadtmoosach, auch wenn das im westlichen Bereich aus Brandschutzgründen nicht möglich ist. Fest steht inzwischen auch, dass der Verlauf des Baches geringfügig geändert werden muss - und dass die Spundwände, die dafür in den Boden gerüttelt werden müssen, keine Schäden an den Häusern anrichten dürften: Ergebnis eines "Rüttelversuchs" im November.

Die neueste Nachricht zum Fortgang der Innenstadtkonzeption stammt schließlich aus dem Dezember und betrifft das Pflaster, auf das die Freisinger später treten sollen: Es heißt Berbinger und ist nicht nur für Rollstühle und Kinderwagen geeignet, sondern auch absatztauglich.

© SZ vom 30.12.2015 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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