"Gemeinsam sind wir stärker. Genauso, wie der Wald mehr ist als die Summe seiner Bäume", sagte Professor Volker Zahner beim Neujahrsempfang des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan, das sich aus den drei Institutionen Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement (TU Universität München), dem Fachbereich Wald und Forstwirtschaft (Fachhochschule Weihenstephan) und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF, Bayerische Staatsforstverwaltung) zusammensetzt. Ein "gelebtes Zentrum", wie Zahner sagte, und eines, das auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück blicken könne.
Dass das Zentrum nach wie vor sehr beliebt bei jungen Menschen ist, zeigen die Zahlen der Studienanfänger und Studierenden in den einzelnen Bereichen. 820 Studenten sind es derzeit an der Fakultät Forstwissenschaft. Im Bereich Wald und Waldwirtschaft melden sich laut Professor Andreas Rothe rund 500 Bewerber für ein Studium. Geld sei eigentlich nur für 107 da, sagte Rothe, aber tatsächlich nehme man Jahr für Jahr rund 20 Prozent mehr auf. "Wir kommen langsam an unsere Grenzen", sagte er. Der Andrang sei aber kein Wunder, "die Nachfrage nach jungen Kräften ist bei den Forstämtern groß". Und bei der Ausbildung im Fachbereich Wald und Forstwirtschaft wisse man, "wo Förster drauf steht, ist auch einer drin", sagte Rothe.
Wie wichtig mittlerweile die Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement an der TU München ist, zeigt auch die Berufung zweier neuer Juniorprofessoren im vergangenen Jahr. Professor Eric Labelle (Forstliche Verfahrenstechnik) und Philipp Benz (Assistenz Professor "Wood Bioprocesses") verstärken seit dem Wintersemester das Team. Mit neuen, forschungsorientierten Bachelor- und Masterstudiengängen will die Studienfakultät Interessierten ein noch vielseitigeres und moderneres Studienangebot anbieten, wie Dekan Michael Weber sagte. Die erfolgreiche Arbeit zeigt sich laut Weber an den Preisen, die 2014 an Mitglieder der Fakultät überreicht wurden. Dabei waren unter anderem der Thurn und Taxis-Förderpreis und der Preis des Deutschen Wissenschaftszentrums.
Für 2015 hat Weber bereits wichtige Termine verkündet. Am 19. März ist der Forstliche Unternehmertag, der unter dem Motto "Der Intelligente Wald - Potenziale von Mensch und Technik nutzen" steht, und am 16. Juni das Sommerfest. LWF-Präsident Olaf Schmidt kündigte wieder die bei Freisingern sehr beliebte jährliche Pilzausstellung an. Zudem sei 2015 zum "Aktionsjahr Waldnaturschutz" ausgerufen worden.
Nach den Reden stand die Grundschule an der Manzostraße in München im Mittelpunkt. Denn sie hat mit ihrem Projekt "Wald(t)raum" die Georg-Dätzel-Medaille 2014 gewonnen. Und zwar mit einem einstimmigen Ergebnis im Koordinierungsrat des Zentrums, wie Professor Reinhard Mosandl, der Vorsitzende des Fördervereins Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan sagte. Der Preis - benannt nach dem ersten Leiter der 1790 in München gegründeten und 1803 nach Weihenstephan verlegten Forstschule - würdigt Projekte, Initiativen oder Aktionen, die die Anwendung und Umsetzung von Waldwissen in der forstlichen Praxis oder seine Verbreitung in der Öffentlichkeit fördern. Und das habe die Schule mit ihrem vier Punkte umfassenden Projekt vorbildlich gemacht. So gibt es unter anderem ein Waldklassenzimmer und einen Fühl- und Erlebnisbereich. In den nächsten Jahren soll zudem ein Baum-Märchenhaus gebaut und ein Sport- und Bewegungsbereich angelegt werden. Falls sich genügend Sponsoren finden, wie die Kinder in einem kurzen Film sagten.