Freising:Mahnwache gegen Atomstrom

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Magerl und Horn sprechen Montagabend auf dem Marienplatz

Mit einer Mahnwache am Montag, 9. März, um 19 Uhr am Marienplatz will das Freisinger Bündnis für den Atomausstieg an die Katastrophe von Fukushima in Japan erinnern. In dieser Woche jährt sich der Unglücksfall zum vierten Mal. Doch auch heute sickert noch hoch radioaktiv verseuchtes Wasser aus der offenen Ruine des Reaktors ungehindert ins Meer. Es sprechen Christian Magerl, Vorsitzender des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, zum Thema Atomkraft und Energie in Bayern und Andreas Horn, Vorsitzender von Sonnenkraft Freising, zum Thema Erneuerbare Energien - was brauchen wir für die Energiewende? Musikalisch begleitet das Goldberg Projekt.

Vier Jahre, in denen nach Meinung des Bündnisses viel passiert ist: Es gibt viele neue kriegerische Konflikte. Zum Beispiel den Krieg in der Ostukraine, direkt in der Nähe des größten Atomkraftwerks in der Ukraine. Acht von 17 Atomkraftwerken wurden in Deutschland abgeschaltet. Die restlichen neun (davon noch vier bayerische) Atomkraftwerke sollen bis 2022 abgeschaltet werden, das nächste in drei Monaten im bayerischen Grafenrheinfeld. Gleichzeitig möchte Japan die ersten seiner abgeschalteten 53 Atomkraftwerke wieder ans Netz nehmen.

Passiert sei auch, dass es einen Energiewendebeschluss gibt, ein klares Bekenntnis zu Wind (Winderlass) und Sonne. Tatsächlich gebe es ein "explizites Windenergie-Verhinderungs-Gesetz" in Bayern. Gefordert und durchgesetzt von Horst Seehofer. Atomkraft darf und soll es nach den derzeitigen Aussagen der Politiker nicht sein. Aber Gaskraftwerke baue keiner, wenn sie aufgrund des Nichtabschaltens von Atom- und Kohlekraftwerken mit Verlust betrieben werden. Zusätzliche Gas hänge vom Wohlwollen Putins ab. Es könne aber auch nicht Sinn der Sache sein, weiter auf Kohle zu setzen, wenn die Menschen den Treibhauseffekt einigermaßen überleben wollen. Erneuerbare vor Ort: Fehlanzeige - der Ausbau stoppe und die Politik drosselten überall. Erneuerbare von Nachbarn: vom Prinzip her vielleicht schon, aber ohne Leitungen? Die Entscheidung drohe in die Richtung zu laufen, dass man die Atomkraftwerke - "tut uns leid", wird uns gesagt werden - die sind jetzt "alternativlos, weiter laufen lasse. "Das kann nicht sein, das darf nicht sein - also lasst uns für die Energiewende kämpfen und vor Ort zeigen, dass und wie wir sie wollen", heißt es in der Pressemitteilung.

© SZ vom 09.03.2015 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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